Die Studiogruppe im Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer lädt zu einer geistreichen und die Fantasie anregenden Ausstellung ein.
Interaktive Ausstellung in OpladenWie es aussieht, wenn aus „Schwein gehabt“ ein Foto wird

Hardy Schwerger, Birgit Ketterer, Ninette Niemeyer und Uli Pohl (v.l.) sitzen am Foto-Tischtuch mit dem „Titel Schwein“ gehabt.
Copyright: Peter Seidel
Reichlich abgegessen sieht es auf dem Tisch aus. Abgenagte Schweineknochen liegen zuhauf auf Tellern, daneben eine leere Weinflasche. Und die Objekte wirken so real, dass der Besucher beim ersten Hingucken denkt: Da hat wirklich ein Festmahl in den Räumen des Vereins zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer (VFkB) an der Düsseldorfer Straße stattgefunden.
Aber nein: Die Foto-Tischdecke ist eine von vielen Arbeiten in der neuen Ausstellung der Studiogruppe in dem Verein: Unter dem Titel „Geflügelte Worte“ haben sich die fünf Fotografinnen und drei Fotografen in einem anderthalb- bis zweijährigen Projekt, so genau lässt sich das nicht mehr sagen, mit Dutzenden Redewendungen auseinandergesetzt und jeweils gemeinsam überlegt, wie sich die jeweilige Wendung fotografisch ins Bild setzen lässt.
Leverkusen: Gruppe arbeitet immer mit zusätzlicher Beleuchtung
Und das dann gemeinsam angegangen. „Allein wäre das kaum möglich gewesen“, erläutern Ninette Niemeyer und Uli Pohl bei der Präsentation der Arbeiten. Schließlich arbeitet die Gruppe immer mit zusätzlichen Beleuchtung, egal, ob das Foto an der frischen Luft oder im Innenraum angefertigt wird. Da müsse eben einer den Scheinwerfer halten oder auch schon mal Gegenstände für die Bildkomposition, während ein oder mehrere weitere Mitglieder der Gruppe ebenfalls Teil des verbildlichten geflügelten Wortes wurden.
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Die Bildkünstler betonen, dass sie ausschließlich fotografische Mittel zur Umsetzung ihrer Ideen genutzt haben, Photoshop oder andere Software waren tabu. Mit beeindruckenden Ergebnissen: Viele der Fotos erzählen kleine Geschichten, wirken mal surreal, mal einfach lustig, mal ein wenig unheimlich.

Eine der Fotoarbeiten in der Ausstellung „Geflügelte Worte“
Copyright: Peter Seidel
In die Kategorie surreal gehört zum Beispiel jenes Foto, auf dem ein Mann scheinbar in der Dunkelheit an einer Bushaltestelle sitzt, in der Hand eine Teetasse, vor sich auf dem Asphalt einen Samowar und eine leuchtende Stehlampe, die Strom aus eine Steckdose in der Glaswand des Wartehäuschens bekommt. „Am helllichten Tag fotografiert“, betonen Hardy Schwerger und Birgit Ketterer. Aber wie kommt die Steckdose in die Glaswand? Das wird hier nicht verraten, ebensowenig wie der Titel der Arbeit.
Die sollen die Besucherinnen und Besucher nämlich selbst herausfinden. Sie bekommen in der Ausstellung eine Postkarte in die Hand gedrückt, auf deren Rückseite die verwendeten geflügelten Worte stehen. Wer mag, kann versuchen herauszufinden, welche Fotoarbeit welche Redewendung darstellen soll.
Wie etwa für jenes Bild, auf dem eine Frau auf einem Stuhl sitzend über einen Stein sinniert, den sie in der Hand hält, über sich die kahlen Äste eines Baumes, die durch ein Glasdach hereinragen. Und durch die Glaswand hinter ihr dringt fahles Herbstlicht in die Szenerie …
Vernissage am Freitag, 11. April
Die Vernissage der Ausstellung „Geflügelte Worte“ der Studiogruppe des VFkB ist am Freitag, 11. April, 18 bis 21 Uhr, in den Räumen des Vereins, Düsseldorfer Straße 29. Die weiteren Öffnungszeiten sind Sonntag, 27. April, 15 bis 18 Uhr, und Mittwoch, 28. Mai, 18 bis 21 Uhr. Weitere Termine sind nach Vereinbarung möglich. Die Finissage ist für Mittwoch, 4. Juni, 18 Uhr, vorgesehen.