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Vorsitzender von „Jazz Lev“Leverkusener Tobias Sauter wagt den Sprung ins Comedy-Geschäft

Lesezeit 4 Minuten
„Ich mach’ das jetzt selbst“ heißt das erste Programm von Tobias Sauter.

„Ich mach’ das jetzt selbst“ heißt das erste Programm von Tobias Sauter.

„Ich mach’ das jetzt selbst“ heißt das erste Programm von Tobias Sauter.

Lange gehadert habe er nicht, sagt Tobias Sauter. Anfang 2024 habe er die Entscheidung getroffen, sein Leben im Grunde komplett umzukrempeln. Sauter, den viele in Leverkusen als Vorsitzendes des Vereins „Jazz Lev“ kennen, will Comedian werden. So richtig, beruflich und selbstständig. Wobei der Begriff Comedian vielleicht etwas unscharf für das ist, was er in seinem ersten Programm „Ich mach’ das jetzt selbst“ vorhat. Sauter geht mit einer Mischung aus Comedy und Musik auf die Bühne. Mit dem vollen Programm zum ersten Mal am Mittwoch, 19. März, um 20 Uhr im Scala Club in Opladen, vorher ist er am 29. Januar im K1 zu sehen (siehe unten).

Das Comedy-Geschäft kennt Sauter schon lange, hat als Tourmanager bekannte Größen begleitet. Und immer wieder habe er von Leuten gehört: „Tobi, eigentlich musst du auf die Bühne“. Immer wieder habe er im Laufe der Jahre auch mal was niedergeschrieben, was man witzig auf eine Bühne bringen könnte. Außerdem macht er Musik, die Bühne ist ihm also ebenso nicht fremd. Dass er aber mal ein Programm allein bestreiten wird, nur mit Flügel und Stehtisch, ist auch für ihn neu. Noch, sagt er, habe er keine Panik. Die komme aber ganz sicher 30 Minuten vor seinem ersten Auftritt.

Gute Verbindung zum Scala-Chef

„Den Traum hatte ich eigentlich schon immer“, sagt er. Im vergangenen Jahr hätten sich in seinem Leben dann verschiedene Dinge ergeben, durch die er dann zu dem Schritt gekommen sei. Die Leute in seinem Umfeld hätten ausschließlich positiv auf seine Entscheidung reagiert. Nur „mutig“ fänden sie es, habe er immer wieder gehört. Mutig einmal wirtschaftlich und einmal, weil er beim ersten Auftritt direkt ins Scala geht. Er selbst habe das allerdings gar nicht so empfunden. Rund 300 Leute passen sitzend in den Saal von Fabian Stiens, zu dem Sauter eine enge Verbindung pflegt. „Ich bin ihm auch total dankbar“, sagt er. Sauter hat auch mal dort gearbeitet.

Kleinere Vorstellabende, an denen er sein Programm mal vor 20 oder 30 Leuten langsam testet, überspringt Tobias Sauter also. Allerdings gebe es einen kleinen Kreis von Leuten, denen er seine Nummern schon vorgespielt habe. Ansonsten nimmt er sich zum Üben auf. Fast jeden Tag paukt er seinen Text. Etwa zwei Stunden dauert sein Programm, inklusive Pause. Witz an Witz werde sich da allerdings nicht reihen, so eine Art von Comedy wird es nicht. Es seien eher lustige Geschichten, die er erzählt. Und vielleicht könne hier und da auch mal ein ernster Ton erklingen.

Naiv und sarkastisch – so beschreibt Sauter selbst das, was er erzählen wird. Und vor allem persönlich. Es geht um seine Kindheit, um das Leben als Musiker und natürlich auch um die Liebe. Immer dabei: sein kleiner innerer Teufel mit dem Namen „iboT“ (Tobi rückwärts), der die Ansichten des naiven Tobi scharfzüngig und hoffentlich für die Zuhörerinnen und Zuhörer auch komisch kommentiert. Komplett erfunden sei keine der Geschichten, die er erzählt. Aber natürlich ausgeschmückt und überspitzt, damit sie auch etwas für die Bühne hergebe, sagt Sauter.

Im Wohnzimmer lagen so viele Manuskripte.
Tobias Sauter

Etwa die Hälfte des Programms wird Sauter mit diesen Geschichten bestreiten, die andere Hälfte soll die Musik einnehmen. Den Großteil der Songs, die er an diesem Abend singen und auf dem Flügel spielen wird, seien ebenso von ihm. Dazu kommen kleinere Lieder, die er hier und da von anderen Künstlern aufgeschnappt habe.

„Im Wohnzimmer lagen so viele Manuskripte“, erinnert sich Sauter an die Monate, in denen er das Programm, das er gerade auswendig lernt, geschrieben hat. 60 Nummern dafür habe er geschrieben, davon hat am Ende nur eine den Weg ins Programm geschafft. Das Schreiben sei ihm anfangs nämlich schwergefallen. „Ich hab‘ mich nie wirklich vorher damit beschäftigt“, sagt er. Aber irgendwann im Sommer – und Sauter weiß nicht, wieso – sei der Groschen gefallen. Dann sei alles leichter gefallen und das Programm entstanden, das er in zwei Monaten auf die Bühne bringt.

„Ich geh‘ damit voll aufs Ganze“, sagt Sauter. Er hofft, dass er sich nach der Premiere etwas aufbauen kann, wenn ihn Leute gesehen haben. Irgendwann möchte er dann auf Tour gehen, vielleicht schon 2026. Der Auftritt wird auch professionell aufgenommen, das soll ihm dabei helfen. Fürs Scala hofft Sauter, dass vielleicht 150 Leute kommen. Und es sehe wohl auch nicht so schlecht aus, sagt er. „Auch wenn natürlich klar ist, dass da vor allem Freunde und Bekannte sein werden“, sagt er und lacht.


Karten für „Ich mach’ das jetzt selbst“, Mittwoch, 19. März, 20 Uhr, im Scala Club Opladen, gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.