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Planungen für 2023Leverkusen ringt um diese vier verkaufsoffenen Sonntage

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2019 gab es ein Frühlingsfest in der City. 

Leverkusen – Die Werbegemeinschaft City Leverkusen plant im Jahr 2023 vier verkaufsoffene Sonntage. Doch es gibt Widerspruch.

Am 30. April, 3. September, 29. Oktober und am 1. Advent, 3. Dezember, sollen die Geschäfte jeweils von 13 Uhr bis 18 Uhr geöffnet sein.

Ein Fest muss Grundlage einer Öffnung sein

Der Idee verkaufsoffener Innenstädte an Sonntagen liegt die Vorstellung zugrunde, dass es ein großes Fest in einer Stadt gibt, dessen Anziehungskraft so groß ist, dass die Innenstadtbesucher auch ohne geöffnete Geschäfte dorthin strömen würden. Quasi als Anhängsel dürfen dann die Geschäfte öffnen. So die Theorie. Tatsächlich ist es oft andersherum: Die Leute kommen, um zu shoppen, in den Straßen laufen Alibi-Feste, um einen Grund für die Geschäftsöffnung zu haben.

Mit diesem Grundsatz aus einem Spruch des Bundesverwaltungsgerichts haben es Werbegemeinschaften in den letzten Jahrzehnten oft nicht allzu genau genommen, weshalb es den Gewerkschaften immer wieder gelungen ist, verkaufsoffene Sonntage vor Gericht zum Teil kurzfristig zu verhindern. Ein alleiniges Interesse der Geschäfte am Umsatz reicht als Begründung für die Öffnung nicht aus; Gerichte haben in letzten Jahren oft die durch eine Öffnung verletzte gesetzlich verankerte Sonntagsruhe als das höhere Gut eingeschätzt.

Auch die Termine in Wiesdorf müssen durch passende Veranstaltungen in der City begleitet werden; die Werbegemeinschaft listet als Gründe ein Frühlings-, ein Herbstfest, das Musikfest „LEVlive“ im Oktober und den Weihnachtsmarkt für den 1. Advent auf.

Gewerkschaft Verdi lehnt verkaufsoffene Sonntage ab

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat der Stadtverwaltung bereits mitgeteilt, dass man die verkaufsoffenen Sonntage aus grundsätzlichen Erwägungen heraus ablehne.In Wiesdorf scheiterten die Begründungen der Sonntagsöffnungen laut der Argumentation Verdis alleine schon daran, dass es in der City keine prägenden Feste gebe.

An solchen Tagen strömten 23.000 bis 33.000 Besucher alleine in die Rathaus-Galerie. Dass die Besucher wegen der jeweiligen Feste in die Stadt kommen und nicht aus reinem Shopping-Wunsch getrieben seien, sei laut Verdi nicht belegt.

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Für die SPD sprach sich Max Haake in der Bezirksvertretung I entschieden gegen die vorgeschlagenen Sonntagsöffnungen aus. Die brächten nur Probleme für die Geschäfte, aber keinen zusätzlichen Umsatz. Er konnte keine Mehrheit gewinnen: Grüne, CDU und FDP stimmten für.

Möglicherweise haben jetzt wieder Gerichte das letzte Wort.