Die Polizei Köln meldet elf Einbrüche in Leverkusener Kindertagesstätten in den vergangenen drei Monaten.
KriminalitätWie die Stadt und die Kitas in Leverkusen auf Einbruchserie reagieren
Auch wenn die Polizei auf Anfrage nur verlauten lässt, dass die Ermittlungen nach wie vor liefen, so lässt sich doch von einer Einbruchsserie sprechen, die die Beamtinnen und Beamten in Leverkusen derzeit beschäftigt. Insgesamt elfmal sind Unbekannte im Juli, August und September in Kitas im Leverkusener Stadtgebiet eingebrochen.
Zuletzt waren Einrichtungen in Quettingen und Opladen Ziel der Täter. Aber auch eine Kita in Wiesdorf haben Einbrecher bereits aufgesucht. Auch in Schulen wurde in jüngster Vergangenheit immer mal wieder eingebrochen.
In den meisten Fällen haben es die Täter auf technische Ausstattung abgesehen, zum Beispiel auf iPads oder andere Tablet-Rechner. Zuvor hätten die Unbekannten Räume durchwühlt und Schränke aufgebrochen, teilt die Stadt mit. Auch Bargeld sei hier und da gestohlen worden.
Darüber, wie die Kitas sicherer werden könnten, bleibt die Verwaltung vage: „Die Kitas werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit einem Standard zum Einbruchschutz ausgerüstet“, heißt es aus dem Rathaus, ohne ins Detail dazu zu gehen, was dieser Standard ist. Es gelte jedoch, zu beachten, dass Fluchtwege immer nutzbar sein müssten und die Kitas für die Kinder weiterhin optisch einladen seien.
Auch in Sachen einer möglichen Videoüberwachung kann die Stadt nichts Konkretes sagen: „Es ist abzuwägen, welche Verhältnismäßigkeit eine Videoüberwachung hat.“ Gemeint sind Abwägungen zwischen Kosten und Nutzen sowie im Hinblick auf den Datenschutz.
Eltern hätten sich bei der Stadt wegen der Einbrüche noch nicht beschwert, heißt es von der Verwaltung. Das gilt auch für den Stadtelternrat Leverkusen. Der kommentiert die Situation: „Es macht Sorge, dass in Einrichtungen eingebrochen wird, wo unsere Kinder sicher betreut werden sollen und wir Eltern sie mit gutem Gefühl lassen möchten.“
Leverkusen: Unterschiedliche Reaktionen in Kitas
„Da wir einen Frühdienst haben, haben die Kinder die drei Einbrüche nicht mitbekommen“, teilt die Leitung einer betroffenen Einrichtung in Leverkusen mit. Nichts sei verwüstet, insofern habe man Glück gehabt. Angst hätten die Kollegen keine. „Sie rufen die Polizei und warten draußen.“ Dennoch, so die Leitung, sei es „superärgerlich, da immer Fenster und Türen aufgebrochen werden“. Ansonsten sei es nicht beängstigend oder gar traumatisch.
Anders sieht es in einer anderen betroffenen Kindertagesstätte aus: „Die Kollegin, die den Einbruch entdeckt hat, war im ersten Moment ängstlich und aufgeregt“, berichtet eine Leitungskraft. Die Mitarbeiterinnen beträten die Kitas morgens sehr vorsichtig und überprüften vor dem Verlassen mehrmals, ob Fenster und Türen richtig verschlossen seien.
Auch wertvolle Gegenstände würden an vermeintlich sichere Orte geräumt. Die Kinder dieser Kita hätten die Einbruchsspuren auch bemerkt. Die Erziehungskräfte hätten Fragen dazu beantwortet. Damit die Kinder die Spurensicherung der Polizei nicht mitbekommen, hätten sie an diesem Tag einen Spaziergang unternommen. Am folgenden Tag gab es dann ein Kurzprojekt unter dem Titel „Spurensuche“, mit dem man das Ganze aufgearbeitet habe.