Mevludin Dzeladini kam zum Interview auf die Zonta-Bank nach Opladen.
Im GesprächWie ein Leverkusener Gastronom die Gleichberechtigung in seiner Branche sieht
Mevludin Dzeladini gibt eine klare Antwort: „Nach wie vor ist es schwierig in einer bisher von Männern dominierten Chefposition im Küchenbereich.“ Dzeladini ist Betreiber des Gallodini in Opladen. Er ist zum Interview auf die Zonta-Bank in die Neue Bahnstadt gekommen, die der Leverkusener Zonta-Club aufgestellt hat als sichtbares Symbol für die Unterdrückung und Benachteiligung von Frauen. Regelmäßig lädt Susanne Wedewer-Pampus vom Zonta-Club dorthin Gäste ein, um mit ihnen über Gleichberechtigung zu sprechen.
Die ist den Ausführungen von Dzeladini offenbar noch nicht erreicht, aber es werde besser. Viele Betriebe hätten sich zwischenzeitlich auf die Situation neu eingestellt „und bieten eine Vielzahl neuer Modelle, sodass die Frau die Möglichkeit hat, eine Führungsposition in der Küche zu bekommen und diese in Einklang mit ihrem Familienleben zu bringen“. So könnten Arbeitszeiten auch bei Küche- und Sous-Chefs individuell abgesprochen werden.
Leverkusen: Eher die Gäste fallen unangenehm auf
Grundsätzlich sei die Gleichberechtigung in der Küche eher weniger ein Thema. Das liegt Dzeladini zufolge, der auch Vorstandsmitglied des Verbands der Gastronomen ist, aber auch daran, dass die meisten Betriebe damit gut umgingen. „Auch die alteingesessenen Gastronomen suchen immer wieder nach Möglichkeiten, um gutes Personal zu halten, zu fördern und weiter auszubilden.“
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Ganz wichtig – und das sei nicht anders als in allen anderen Lebensbereichen auch – sei es, sich regelmäßig auszutauschen. In seinem Betrieb gibt es einmal im Monat ein Meeting. Und bei Gallodini gibt es eine Vertrauensperson, die angesprochen werden kann, wenn jemand Probleme hat. Das ist inzwischen Pflicht.
Verbale oder körperliche Gewalt gegen Frauen seien seiner Erfahrung nach in den vergangenen Jahren glücklicherweise sehr selten geworden, meint er. Das liege auch an einer Sensibilisierung durch die Öffentlichkeit. Und komme es doch mal zu solchen Vorfällen, können man sich an die Vertrauensmenschen wenden.
Grundsätzlich, so Mevludin Dzeladini, seien es eher die Gäste als die Kollegen, die sich diskriminierend äußerten. Und dann stehe man füreinander ein: „Auch auf einen vermeintlich scherzhaft dummen ‚Männerspruch‘ wird sofort reagiert.“