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Internetseite des LandesWo in Leverkusen Solarparks entstehen könnten

Lesezeit 3 Minuten
Ein Haus mit Solarzellen in Küppersteg.

Häuser mit Solarzellen gibt es in Leverkusen schon einige. Auf einer Internetseite des Landes lassen sich jetzt auch Freiflächen aufspüren, die sich für Solarparks eignen.

Sauberer Strom wird gebraucht: Wo Freiflächen-Solaranlagen entstehen könnten, lässt sich neuerdings einfach im Internet recherchieren.

Dass es sich lohnen kann, Solarzellen auf dem eigenen Dach zu installieren, vor allem, wenn man seinen eigenen Strombedarf damit deckt, haben schon viele erfahren. Manchen ist die Dachfläche sogar zu klein, sie nutzen auch nach Süden ausgerichtete Hauswände - was man in Leverkusen zum Beispiel an einem Haus an der Alten Landstraße sehen kann.

Für Besitzer von günstig liegenden Grundstücken hat das Lanuv (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) eine neue interaktive Karte entwickelt, auf der jeder die Eignung von Grundstücken fürs Aufstellen von Solarzellen prüfen kann. Die Karte ist zuerst nicht ganz einfach zu verstehen, etwas Einarbeitung ist notwendig, aber man kann sich erste Informationen beschaffen. Sollte jemand vorhaben, Solarzellen auf eine Wiese zu stellen, muss aber immer das städtische Planungsamt gefragt werden.

Leverkusen: Viele Grundstücke eignen sich

Ein Blick auf die Karte zeigt: Grundsätzlich eignen sich viele Grundstücke. Vorzugsweise zu nutzende Grundstücke sind in einer besonderen Karte dargestellt, die laut Landesentwicklungsplan besonders fürs Aufstellen von Solarpaneelen genutzt werden sollen.

Das sind Grundstücke, die in einer Entfernung von 500 Metern neben Autobahnen, Landstraßen und an überregionalen Schienenwegen liegen, davon gibt es in Leverkusen genug. Bis zu 200 Meter neben der Autobahn wird das Genehmigen noch etwas einfacher, diese Flächen sind „privilegiert“. Alle Flächen, die bis zu einer Entfernung von 200 Meter neben Siedlungen liegen, kommen auch infrage. Ebenso geeignete Brachflächen und Grundstücke, die an dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen und Schienenwegen liegen und Flächen in landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten, sofern das keine hochwertigen Ackerböden sind.

Wald zu roden, wird nicht genehmigt

Auf geeigneten „künstlichen und erheblich veränderten Oberflächengewässern“ kommen schwimmende kleine Solarkraftwerke infrage. Ausgeschlossen werden Solarzellen im Freiraum dagegen in Naturschutzgebieten, in Wald- und Überschwemmungsbereichen, zum Beispiel ist der Bürgerbusch auf der Lanuv-Karte für Solaranlagen ausgeschlossen, obwohl durch ihn die Autobahn verläuft. Wald für Solarzellen zu roden, wird nicht genehmigt.

Als potenziell besonders geeignet wird dagegen Currentas Altlast-Deponie in Bürrig dargestellt. Solaranlagen auf Deponien sind ausdrücklich erwünscht. Die Landesregierung hat eigens ein Papier erstellt, „Photovoltaikanlagen auf Deponien“, in dem die Details einer möglichen Genehmigung mitgeteilt werden. Currenta hatte allerdings die Begeisterung über diese Idee schon schwer gebremst, die von Opladen Plus in den Leverkusener Rat eingebracht wurde: Ein Solarpark wäre technisch schwierig, das Deponie-Grundstück gehöre der Bayer AG, was die Sache erschwere. Ausgang offen.

Die Internetseite erlaubt auch, automatisch die zu erwartenden Strom-Erträge für einzelne Grundstücke grob zu errechnen. Für die Fläche des Süd- und West-Hangs an der Deponie in Bürrig errechnet die Automatik über zwölf Megawattstunden pro Jahr, Strom für 5000 Haushalte.

Die weitaus meisten geeigneten Flächen liegen auf heutigen landwirtschaftlichen Flächen. Eine Überraschung: Das Opladener Gleisdreieck, das von der Stadtverwaltung als möglicher Solarpark gehandelt wird, wird im Solarflächenkataster gar nicht als möglicher Standort ausgewiesen. Mögliche Gründe könnten sein, dass die Satelliten die großen Bäume dort registriert haben, die müsste man ja fällen. Außerdem ist das Gebiet heute im Flächennutzungsplan als Sondergebiet Sport ausgewiesen.

Auch bestehende Solarparks kann die Karte darstellen. In Leverkusen findet man bisher keinen, der nächste liegt auf Hildener Gebiet.