Nicht nur den Schulen, auch dem Vereinssport fehlen in der selbsternannten Sportstadt Leverkusen Hallenkapazitäten.
PlanWo in Leverkusen Sporthallen fehlen und neu gebaut werden
Mindestens zehn Sporthallenteile fehlen den Leverkusener Schulen - das besagt der entsprechende Entwicklungsplan, der 2019 aufgestellt und bis zum Jahr 2025 umgesetzt werden sollte.
Jeweils ein Hallenteil fehlen der KGS Gezelinschule, der GGS im Kirchfeld, der KHS Im Hederichsfeld, der Theodor-Heuss-Realschule und dem Werner-Heisenberg-Gymnasium. Dem Landrat-Lucas-Gymnasium als Sportschule fehlen gleich zwei Hallenteile, den Berufsschulen sogar mindestens drei. Die Stadt hat jetzt einen Überblick gegeben, wie es um die Sporthallenentwicklung steht. Der Ausbau soll zwar vorrangig, aber nicht nur den Schulen zugutekommen. Auch die Sportvereine in der Stadt sind immer auf der Suche nach Hallenkapazitäten. Fällt eine Halle aus, ist es selten möglich, eine Ausweichstelle zu finden.
KGS Gezelin-Schule
Die Schlebuscher Grundschule hat aktuell gar keine Sporthalle. Zum Schulsport müssen die Kinder in andere Hallen ausweichen. Das soll sich ändern, wenn die Schule ab 2025 komplett neu gebaut wird. Dann erhält sie auch eine eigene Sporthalle. Die Pläne dafür sind verabschiedet, der Bedarf für den Schulsport damit gesichert - bis dahin heißt es für die Kinder weiterhin: zum Sport laufen.
GGS Im Kirchfeld
Die beliebte Lützenkirchener Schule hat ein Platzproblem, nicht nur im Sportbereich. Auch die OGS-Räume sind viel zu klein für die Schülerzahl. Allerdings wird der Ausbauplanung im aktuellen Schulentwicklungsplan nur die Prioritätsstufe 2 zugeordnet, viele andere Projekte sind dringender. Daher gibt es noch keine Baupläne – und ob es dann neben den anderen Baustellen genug Fläche für den Bau einer zusätzlichen Sporthalle gibt, bleibt „kritisch zu hinterfragen“, schreibt die Stadt.
KHS Im Hederichsfeld und Theodor-Heuss-Realschule
Schon 2020 hat die Stadt den Neubau einer Dreifeldsporthalle auf dem Grundstück der Theodor-Heuss-Realschule beschlossen. Dabei sollte ein Hallenteil fest der Nutzung für die Hauptschule Im Hederichsfeld zugeordnet werden. Da das Hochwasser von Juli 2021 sowohl das Schulgebäude als auch die 1,5-fache Sporthalle massiv beschädigt hat, ist der Neubau jetzt dringender, als je zuvor und auf der Prioritätenliste nach oben gewandert. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung einen kombinierten Planungs- und Baubeschluss verabschiedet. Der Bauantrag soll im Februar 2024 folgen, danach muss die Ausführungsplanung und EU-weite Ausschreibung erfolgen. Bis Dezember 2026 soll die Halle fertiggestellt sein.
Werner-Heisenberg-Gymnasium
In der Sporthalle des Lützenkirchener Gymnasiums wird es vor allem perspektivisch eng, wenn im Jahr 2026 die Rückkehr zu G9 abgeschlossen ist und ein ganzer weiterer Jahrgang an der Schule unterrichtet wird. Eine konkrete Ausbauplanung gibt es noch nicht, sie soll aber „bei der Sanierungsabwägung in den Blick“ genommen werden.
Landrat-Lucas-Gymnasium
Man könnte meinen, der laufende Bau einer Dreifachsporthalle inklusive extra Trainings- und Konferenzräumen würde den fehlenden Bedarf des Landrat-Lucas-Gymnasiums decken. Die Halle an der Werkstättenstraße in der Neuen Bahnstadt Opladen soll Ende 202 bis Anfang 2025 fertig sein und vor allem der Nutzung für das Sportgymnasium vorbehalten sein. Aber auch dann fehlen Leverkusens größtem Gymnasium rechnerisch immer noch zwei Hallenteile. Für diese gibt es aktuell keine Planungen.
Berufsbildende SchulenSowohl an den Berufskollegs an der Bismarkstraße als auch am Opladener Berufskolleg soll sich in den kommenden Jahren viel tun. Zum einen sollen Ausbildungsgänge getauscht und somit besser konzentriert werden. Auch baulich sind große Veränderungen geplant: Für das Projekt „Neubauten Campus Bismarckstraße“ wurde die Planung im Dezember 2020 an die Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort (SWM) übergeben. Die Grundlagenplanung beinhaltet auch den Bau einer Sporthalle. Für das Berufskolleg Opladen hat der Berufsschulzweckverband aus Leverkusen, Leichlingen, Burscheid, Monheim und Langenfeld jüngst den Neubau des Schulgebäudes beschlossen. Dieser Neubau beinhaltet auch einen Ausbau der Sporthallenkapazitäten. Bisher ist allerdings weder der Ort des Neubaus noch ein Zeitplan näher benannt.
Nicht in dem Entwicklungsplan steht die Sporthalle der Realschule am Stadtpark. Dennoch hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung den Bau einer neuen Dreifachsporthalle am Wiesdorfer Standort beschlossen. Hier handelt es sich um einen Ersatzbau: Die alte Sporthalle wird dafür abgerissen, es werden also modernere, aber keine größeren Hallenkapazitäten geschaffen. Der Rückbau soll im September 2024 starten, die Halle und weitere neue Gebäudeteile sollen im Juni 2027 bezugsfertig sein. Eine weitere große Baustelle ist die Sporthalle der Gesamtschule Schlebusch. Sie war bereits aufwändig saniert worden, kurz vor der Fertigstellung fiel sie vor einem Jahr einer Brandstiftung zum Opfer. Die Sanierung wird nach dem letzten Stand mindestens bis Ende 2025 andauern.
Ein Wasserschaden hat im November dazu geführt, dass die Turnhalle der Sekundarschule Leverkusen geschlossen werden musste. Die CDU hat bei der Stadt angefragt, wie hier die weitere Planung ist. Aktuell sei noch einer der beiden Hallenteile gesperrt, antwortet die Gebäudewirtschaft, allerdings habe ein weiterer Wassereinbruch am 4. Dezember die Instandsetzung verzögert. Es seien bereits Entwässerungsleitungen erneuert und ein Teil der Dacheinläufe saniert worden. Da allerdings die Ursachenforschung noch nicht vollständig abgeschlossen sei, könne noch nicht genau gesagt werden, wann die Halle wieder vollständig zur Verfügung stehe. „Sollten die beauftragten Maßnahmen Erfolg bringen, kann eine Wiederinbetriebnahme im ersten Quartal 2024 erfolgen“, stellt die Stadt in Aussicht.