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Gesamtschüler erarbeiten Baumkonzept„Wir wollen das nicht nur in Leverkusen halten“

Lesezeit 2 Minuten

Henrik Schwemmlein und Sinan Yilmaz (am Baum) pflanzen mit Schulverantwortlichen einen Lederhülsenbaum

Leverkusen – Über „Zukunftsbäume“, die besonders gut an das sich wandelnde Stadtklima angepasst sind, gibt es bereits ganze Bücher. Die Bienenfreundlichkeit von Pflanzen wird ebenso immer wieder thematisiert. Aber welche Bäume vereinbaren beides? Darüber haben Sinan Yilmaz und Henrik Schwemmlein eine 20-seitige Arbeit unter dem Titel „Bäume für den Bienenschutz“ geschrieben, die dieser Tag beim Bundesumweltwettbewerb eingereicht wird. „Entscheidend ist, dass die Bäume nicht nur Pollen abwerfen, sondern richtige Blüten ausbilden“, sagt der 15-jährige Henrik Schwemmlein.

Endlich anpacken

Mehrere Wochen haben die beiden Neuntklässler der Gesamtschule Schlebusch daran geschrieben und die Fortschritte immer sonntags in einer Videokonferenz mit den Lehrern Reinhold Glüsenkamp und Bernd Nafe besprochen, die das seit mehr als zehn Jahren bestehende, schuleigene Bienenprojekt leiten. „Leider können die Schüler in der aktuellen Situation ja kaum irgendwo mit anpacken“ bedauert Glüsenkamp. „Umso erfreulicher ist es, dass die beiden ihre Energie und Zeit in diese Arbeit gesteckt haben.“

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Das habe ihnen auch sehr viel Spaß gemacht, versichert der 14-jährige Sinan Yilmaz. „Man achtet durch das ganze Projekt auch bei sich selbst mehr darauf. Ich hatte auch schon ein eigenes Bienenvolk und habe Honig gemacht. Und zu Hause kaufen wir jetzt mehr Bio.“

Spende für Kleidung

Eine der sowohl bienenfreundlichen wie auch klimaresistenten Bäume ist der Schnurbaum. Davon hat die Stadt in Abstimmung mit der Schule und dem Naturgut Ophoven zwei vor dem Haupteingang der Gesamtschule gepflanzt. Als Ersatz für eine Baumhasel, die gefällt werden musste, und als Dank für die Auszeichnung „Schule der Zukunft“, die die Gesamtschule im gleichnamigen Landesprogramm erreichen konnte. Dass nun alles Klassen wieder im Wechselunterricht in der Schule sind, bereitet Schulleiter Bruno Bermes allerdings Bauchschmerzen.

Mitarbeiter der Stadt pflanzen mit Britta Demmer (r) vom Naturgut Ophoven zwei Schnurbäume.

In Eigenregie pflanzten Schüler und Lehrer am Montag im hinteren Areal der Schule noch einen Lederhülsenbaum – natürlich ebenfalls ein bienenfreundlicher Zukunftsbaum. 270 Euro hat der Baum gekostet, dafür haben Lehrer gespendet und Schülerinnen und Schüler gesammelt. „Am Elternsprechtag haben sie im Foyer gegen Spenden Kuchen und aussortierte Kleidung verkauft“, berichtet Glüsenkamp. Auf Letzteres seien sie gekommen, nachdem im Unterricht das Thema Nachhaltigkeit besprochen wurde. „Ich finde das ganz toll, dass sie sich dann selbst die Gedanken gemacht haben, gebrauchte Kleidung besser zu verkaufen, als wegzuschmeißen“, lobt der Lehrer. Sinan und Henrik hoffen, mit ihrer Arbeit nicht nur einen Preis beim Wettbewerb zu gewinnen, sondern auch über die Schule hinaus etwas zu verändern. Damit künftig vielleicht im gesamten Bundesgebiet mehr bienenfreundliche Zukunftsbäume gepflanzt werden. „Wir wollen das nicht nur in Leverkusen halten.“