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Leitbild Grün LeverkusenDiese Projekte sollen beim Kampf gegen den Klimawandel helfen

Lesezeit 3 Minuten

Streuobstwiesen zu erhalten und zu erweitern ist ein Teil der Klimaschutzprojekte im Leitbild Grün.

  1. Das Umweltdezernat hat Vorhaben für diesen Herbst vorgestellt.
  2. 4000 neue Laubbäume werden bei Engstenberg gepflanzt.
  3. Wie mehr Grün gegen die Hitze im Stadtgebiet wirken soll.

Leverkusen – So viel Lob auf einmal muss erst einmal verkraftet werden. Nachdem Farah Oublal, Koordinatorin für Klimaschutz im städtischen Umweltdezernat, die aktuellen Projekte des Leitbildes Grün im Umweltausschuss vorgestellt hatte, wurde ihr heftige Zustimmung zuteil. „Ich bin begeistert“, bekannte Bernhard Marewski (CDU). Das seien alles sehr gute, wirksame Vorhaben, „ein wichtiger Anfang in kleinen Schritten“. Und die 50 000 Euro die das alles zusammen koste, seien doch wirklich ein Klacks. Da müsse die Stadt in den nächsten Jahren aber mehr locker machen. Immerhin gehe es darum, dem Klimawandel entgegen zu wirken.

Hitzestau in der Stadt

Das hatte Oublal vorher in ihrer Präsentation bereits deutlich gemacht. So sei die Temperatur in der Stadt im Jahresmittel bereits um ein Grad Celsius gestiegen, seien fünf statt zuvor drei Hitzetage inzwischen der Normalfall. Und jeder fünfte Baum in Leverkusen weise Schäden auf.

Erste Projekte

Was die Stadtverwaltung dagegen noch in diesem Jahr unternehmen will:

In einem geschädigten Waldgebiet bei Engstenberg im Osten der Stadt sollen in diesem Herbst junge Laubbäume gepflanzt werden. In einer Bürgeraktion werden – nach vorbereitenden Arbeiten durch eine Fachfirma – Freiwillige so den von Borkenkäfern zerstörten Laubwald in diesem Bereich wieder aufforsten. Dazu hat die Stadt für 15 000 Euro 4000 Setzlinge sechs verschiedener Baumarten beschafft. Die Pflanzaktion könnte an einem Samstag stattfinden, oder eventuell an einem Freitag, um so auch Freiwillige von Fridays for Future mit einzubinden, so Farah Oublals Idee.

Wenn es um die Rettung des Baumbestandes mitten in der Stadt geht, müssen hingegen Profis ans Werk, um mit Druckluftgeräten den Boden im Wurzelbereich aufzulockern, so dass dieser besser Wasser aufnehmen kann, ohne in seiner Struktur gestört zu werden. Das könnte alte Bäume am Leben erhalten. Wo Straßenbäume ersetzt werden müssen, soll der Fachbereich Stadtgrün klima-resistente und insekten-freundliche Baumarten bevorzugen. 12 000 Euro hat der Umweltausschuss hierfür genehmigt.

Für Artenvielfalt

Rund 10 000 Euro fließen in ein gemeinsames Projekt der Stadtverwaltung mit dem Naturschutzbund (Nabu). Dafür sollen auf städtischen Streuobstwiesen 30 Obstbäume gepflanzt und gepflegt werden, um die Artenvielfalt zu stärken.

Mit dem Naturgut Ophoven sollen die Blühwiesen im Stadtgebiet erweitert werden. Das fand bereits unter solchen Schlagworten wie „Leverkusen summt“ oder „Lev blüht auf“ statt. Nun soll im Winter auf sogenannten Schwarzbrachen erneut ausgesät werden, damit früh im Jahr weitere 500 Quadratmeter artenreiche Wiese blühen. 10 000 Euro gibt es dafür.

„Raus mit dem Schotter“ soll eine Aktion in der Bahnstadt sein.

Beetpatenschaften, bei denen Leverkusener städtisches Grün pflegen, gibt es in der Stadt zurzeit 150 Mal. Um für diese Art bürgerschaftlichen Engagements zu werben will das Umweltdezernat einen Flyer herausgeben und verteilen, auf die positive Wirkung des Grüns für das Stadtklima hin weisen und weitere Interessierte zur Mitwirkung gewinnen. Als Vorbild in Sachen Lernfähigkeit soll die Neue Bahnstadt Opladen bis dahin den Schotter aus Beeten und Baumscheiben entfernen und wieder Grün sprießen lassen.

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Dass die insgesamt 50 000 Euro, die in diese Jahr noch ins Leitbild Grün gesteckt werden sollen, im nächsten Jahr aufgestockt gehörten, darüber waren sich zumindest die Politiker im Umweltausschuss einig. Dirk Lob (SPD) gelobte, nächstes Jahr noch mehr ermöglichen zu wollen, und Gerd Wölwer (Grüne), der daran erinnerte, dass seine Partei das Thema angestoßen habe, forderte die Klimaschutzkoordinatorin regelrecht heraus: „Überraschen Sie uns mit neuen Projekten!“ Dann gibt es sicher auch wieder ganz viel Lob.