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Tempolimit, Alte Post, WertstoffhofMit diesen Themen startet die SPD Witzhelden in den Kommunalwahlkampf

Lesezeit 4 Minuten
SPD Witzhelden: Drei Menschen stehen vor einer Kneipe.

Wolfgang Legrand (v.l.), Yvonne Göckemeyer und Manfred Aust von der SPD Witzhelden.

Tempolimit, ein Bebauungsplan und Barrierefreiheit: Das sind unter anderem die Themen, mit denen die SPD Witzhelden nun in den Kommunalwahlkampf geht.

„Nach der Wahl ist vor der Wahl“, stellt Manfred Aust klar. Das hat sich sein Ortsverein, die SPD Witzhelden, scheinbar vorgenommen. Mit fünf neuen Anträgen gehen sie in den Kommunalwahlmodus. So fordert die Partei unter anderem einen Bebauungsplan für den Ortskern Witzhelden. Immerhin sei in den kommenden Jahren mit größeren Veränderungen des Ortskerns – durch den demographischen Wandel, die Mobilitätswende und den Klimawandel – zu rechnen.

Ein Bebauungsplan würde diese zukünftigen Herausforderungen laut SPD Witzhelden geordnet bewerkstelligen können. „In den letzten Jahren lief einiges bebauungsmäßig in die falsche Richtung“, betont Ratsmitglied Yvonne Göckemeyer. So sei zum Beispiel der Kirmesplatz unvorteilhaft zugebaut worden. „Bei der alten Post, am Kirmesplatz, ist kaum noch Freiraum, da wurde ein Klotz hingebaut“, sagt sie.

Ein weiteres Anliegen des Vereins ist es, für den Ortskern das Tempolimit 30 einzuführen. Aktuell gilt an vielen Stellen in Witzhelden wie rund um Schulen und Kitas schon die Geschwindigkeitsbegrenzung, nun möchte die SPD gerne noch die Lücken schließen und das Limit zum Beispiel in der Solinger Straße einführen. Schließlich ist es laut Göckemeyer im Ortskern schwierig, die Straße zu überqueren. Das Tempolimit würde zu einem geringeren Spritverbrauch beitragen und darüber hinaus Lärm und Emissionen verringern.

SPD Witzhelden will Tempolimit für mehr Sicherheit

Besonders im Fokus steht für die SPD Witzhelden allerdings der Aspekt der Sicherheit. „So steht ein Pkw mit Tempo 30 nach 13,3 Metern, dies ist bei Tempo 50 der Reaktionsweg und dazu kommt noch der Bremsweg, der Wagen steht erst nach 27,7 Metern“, heißt es im Antrag der Partei. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet solle die Einführung eines Tempolimits geprüft werden, bittet die Partei die Stadt.

Der Ortsverein beantragt außerdem Arbeiten, um Witzhelden barrierefrei zu gestalten. Dieses Anliegen sei aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger gekommen, berichtet Yvonne Göckemeyer. „Ich wurde von einer Bürgerin angesprochen, deren Tochter im Rollstuhl sitzt“, sagt sie. Zum Beispiel seien Straßenschäden, wie an der Gehwegabsenkung im Bechhauser Weg, gefährlich für Rollstuhlfahrer: Die kleinen Reifen würden schnell darin stecken bleiben.

Ferner möchte die SPD Witzhelden die Stadt erneut darum bitten, die Alte Post in Witzhelden zu kaufen. Bereits vor einigen Jahren war der Kauf thematisiert worden, der Rat hatte die Idee abgelehnt. Dieses Mal ist der Ortsverein allerdings optimistisch. Schließlich habe der Verkehrs- und Verschönerungsverein Witzhelden bereits bekundet, die denkmalgerechte Sanierung zu begleiten und das Denkmal anschließend zu bewirtschaften. Aus diesem Grund ist sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Manfred Aust sicher: „Ich glaube, der Bürgermeister kann sich den Kauf gut vorstellen, wenn die Betreuung nachher gesichert ist.“ Die Bevölkerung sieht die SPD Witzhelden ebenfalls auf ihrer Seite: Die Mehrheit wolle das Kleinod in Witzhelden halten, sagen sie.

Witzheldener sollen Hilgener Wertstoffhof auch in der Woche nutzen dürfen

Die Bürgerinnen und Bürgern hätten den Ortsverein laut eigener Aussage auch auf ein anderes Problem angesprochen, das die SPD nun in einem weiteren Antrag zum Ausdruck bringt. Die Fraktion beantragt, Menschen aus Leichlingen und Witzhelden sollten auch unter der Woche Wertstoffe am Wertstoffhof in Hilgen abgeben dürfen. Gerade für Witzheldener sei die Anlage in Hilgen „viel näher“ als die in Leichlingen.

Für den Wahlkampf plant die SPD, abgesehen von den Anträgen, unter anderem noch eine Ausstellung zum Thema Frieden sowie ein Fahrradgeschicklichkeitsturnier für Kinder. Yvonne Göckemeyer, Jerome Schaumann, Wolfgang Legrand und Robert Schilling schlägt der Vorstand seinen Mitgliedern für die Kommunalwahl vor. Damit will der Vorstand laut eigener Aussage für eine Mischung aus erfahrenen und weniger erfahrenen, jungen und alten Politikerinnen und Politikern sorgen.

Die Chancen von Bürgermeister Frank Steffes (SPD), das Amt auch weiterhin zu bekleiden, schätzt der Ortsverein in Witzhelden dabei positiv ein, denn: „Er macht eine gute Arbeit, in den letzten fünf Jahren hat sich einiges bewegt. Die Arbeiten an der Sporthalle Balker Aue oder am Stadtpark, die Flutsanierungen – das sind keine kleinen Projekte, die zu managen waren“, so Yvonne Göckemeyer.