Bahnhofsquartier, TH CampusViele Projekte verzögern sich in der Neuen Bahnstadt
Leverkusen – Vier hohe Kräne drehen sich zurzeit über dem Zentrum der Neuen Bahnstadt Opladen, an vielen Enden wird emsig gebaut, an anderen Stellen scheinen die Arbeiten eher zu ruhen. Das „überragende Projekt der Stadtentwicklung in Leverkusen“, wie der Bahnstadt-Aufsichtsratsvorsitzende Paul Hebbel es nennt, geht weiter voran – aber es ruckelt an manchen Stellen und nicht alles scheint so zu klappen wie gewünscht. Eine Übersicht zum Jahresanfang.
Der TH-Campus
Der Campus Leverkusen der Technischen Hochschule Köln soll zum Wintersemester 2021/22 in Betrieb genommen werden. Doch hat laut dem Bauherrn, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, die Corona-Pandemie die Arbeiten erschwert und verzögert. Derzeit „bitten die Verantwortlichen um Geduld“, heißt es in einer Mitteilung der Neuen Bahnstadt, Baufortschritt und Planungen würden zurzeit überprüft; es werde zeitnah informiert.
Das Kesselhaus
Am markanten Kesselhaus, in dem 32 möblierte Apartments, zwei Gewerbeflächen und eine Gaststätte mit Außenbereich entstehen sollen, wird nach einer Corona-Pause nun wieder gearbeitet. Die Fertigstellung wird für den Herbst angestrebt.
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Die frühere Zeichenwerkstatt
Das Gebäude soll als „Haus der Wirtschaft“ des Arbeitgeberverbandes im Februar bezugsfertig sein. Die Außenanlagen, die auch die Freiflächen einer Gaststätte umfassen, sollen im Frühjahr fertig werden.
Die Cube Factory 577
Für die großen Bauten an Stelle der ehemaligen Bahnausbesserungshalle zwischen TH und Kesselhaus entstehen die Fundamente für den ersten Bauabschnitt, der über 300 Mikro-Apartments enthalten soll. Bis 2022 soll der Gesamtkomplex der Cube Real Estate mit Wohnungen, Büros, Gastronomie- und Sportangeboten sowie einem Parkhaus fertig sein.
Die Dreifachsporthalle
Eine Dreifachsporthalle für das Landrat-Lucas-Gymnasium, die auch für eine Mehrzwecknutzung zur Verfügung stehen und die seit Jahren vermisste Stadthalle Opladen mit ersetzen soll, wird an der Werkstättenstraße gebaut. Der Förderbescheid liegt vor, die Arbeiten sollen im September beginnen und im März 2023 abgeschlossen werden.
Das Bahnhofsquartier
Beinahe wieder ganz auf Anfang gesetzt wird aktuell das zentrale Projekt Bahnhofsquartier, das auf dem Gelände des 2020 abgerissenen alten Busbahnhofs entstehen soll. Eigentlich sollte jetzt der Baubeginn erfolgen, doch zunächst gab es einen Eigentümerwechsel beim beauftragten Investor, dann kam die Pandemie. Nun soll die in einem Wettbewerb gefundene Planung „nachjustiert werden“, da weder ein Hotelbetrieb, noch Gastronomie, Büros oder Einzelhandelsflächen zurzeit einen Boom erleben. In den nächsten Monaten soll es – wie ganz zu Beginn der Planungen – erneut Workshops zur Ideensammlung geben. Eine zeitliche Festlegung, wann hier was gebaut werden könnte, wäre derzeit kaum realistisch.
Die Europa-Allee
Die Europa-Allee, von der Lützenkirchener Straße bis zur Robert-Blum-Straße parallel zur Bahnstrecke verlaufend, sollte längst in Betrieb sein. Nun soll sie „im Frühjahr“ in Betrieb gehe. Die fertige Asphaltdecke wurde noch einmal abgefräst, weil sie während der Nutzung als Baustraße Schaden genommen hatte. Was auch nicht so geplant war: Einen Anschluss an die Fixheider Straße soll es nun nicht mehr geben, denn Straßen NRW legt sich aus formalen Gründen quer. Damit würde die Verkehrsentlastung für die Opladener Neustadt deutlich geringer ausfallen und die geplante Fahrradstraße durch die Neustadt in Frage gestellt. Am Nordende der Europa-Allee wird ab Jahresmitte ein Kreisverkehr an der Lützenkirchener Straße gebaut.
Der Brückenpark
Die im Quadrat geführte Rampe am Westende der Campusbrücke, die Fußgänger und Radfahrer um einen Brückenpark herum zur Bahnallee führt, verzögert sich deutlich. In Verhandlungen mit den Baufirmen ist seitens der Bahnstadt nun eine verbindliche Terminplanung erstellt worden, wonach die Brückenrampe Mitte April und die grünen Außenanlagen bis Mitte Mai fertig sein sollen. Die Bahnstadt GmbH gibt sich optimistisch, schränkt jedoch ein: „Die terminlichen Verzögerungen durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns sind allerdings in keiner Weise kalkulierbar.“
Das Fahrradparkhaus
Das schmale Parkhaus für 400 Fahrräder, das innerhalb der Rampe zur Bahnhofsbrücke entstehen soll, ist inzwischen ausgeschrieben worden. Die Arbeiten sollen in Kürze vergeben werden.
Wohnungen im Westen
Eine ganze Reihe von Investoren wird in diesem Frühjahr mit dem Wohnungsbau in der Bahnstadt West loslegen. Über 400 Wohneinheiten werden hier auf dem vorbereiteten Baufeld zwischen dem Grünen Band und der Europa-Allee, dem Busbahnhof und dem Henkelmännchenplatz an der Goethestraße entstehen. Die Bahnstadt-Gesellschaft will versuchen, die Störungen für die Nachbarschaft durch diese Großbaustelle so gering zu halten wie nur möglich, versprechen die Geschäftsführer Alfonso López de Quintana und Andreas Schönfeld.