Die Bahn muss ihre Brücke über die Lützenkirchener Straße erneuern. Die Stadt stellt Forderungen, die sie sich auch etwas kosten lassen will.
OpladenBahn will schmale Brücke in 1:1 ersetzen, die Stadt Leverkusen widerspricht
Keine Frage, die Brücke am Opladener Bahnhof über die Lützenkirchener Straße ist alt. Das sieht selbst ein Laie. Ein Teil ist als Bogen mit dunklen Ziegelsteinen gemauert, der östliche Teil ist eine Stahl-Wanne, genietet. Der gemauerte Bogen dürfte mindestens 100 Jahre alt sein und die enge Unterführung ist für Bus- und LKW-Fahrer eine Herausforderung. Aneinander vorbeizukommen ist schwierig und das funktioniert oft nur, wenn beide langsam fahren.
Die Bahn muss die Überführung erneuern. Dazu hat sie ein Planfestellungsverfahren angestoßen, das ist eine Art Bauantrag für große Infrastruktur-Vorhaben. Die Stadt hat jetzt aber einen Einspruch erhoben. Die Bahn hat beantragt, ihre Brücke in gleicher Größe einfach neu zu bauen. Damit ist die Leverkusener Verwaltung nicht einverstanden. Wenn man schon an das Bauwerk geht, dann sollte auch die Straße auf ein heute übliches Maß verbreitert werden, so die vorherrschende Meinung. Es gibt einen weiteren Grund: Bei der Neuverlegung der zwei Gütergleise auf der Seite der Europa-Allee musste eine Brücke gebaut werden. Die hat bereits die geforderte lichte Weite von neun Metern.
Die Stadt lässt sich die breite Brücke etwas kosten
In der Mitteilung schreibt die Bauverwaltung: „Eine Brücke in den Abmessungen von vor 100 Jahren 1:1 zu ersetzen würde bedeuten, dass die bereits vorgenommene Verbreiterung des Querschnitts der Gütergleisbrücke durch die Stadt ohne verkehrlichen Nutzen bliebe.“
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Das lässt sich die Stadt etwas kosten, denn für die Bahn gibt es erstmal keine Verpflichtung, dem Wunsch der Stadt einfach so zu entsprechen. Die Stadtverwaltung musste dafür zehn Millionen Euro beiseitelegen. Das Verfahren verlangt es, dass die Stadt den Neubau der Brücke erstmal aus eigener Tasche zahlt, später überweist die Bahn Geld zurück, aber wohl nur so viel, wie das Bauwerk gekostet hätte, wenn die Stadtverwaltung keine Sonderwünsche gehabt hätte. Man rechnet damit, dass acht Millionen zurückfließen.
Auf dem Teil der Brücke aus genietetem Stahl verlaufen auch die ersten Meter des Balkanradwegs. Mit dem soll es laut der Mitteilung der Stadtverwaltung aber keine Probleme durch den Neubau geben. Der Radweg, der jetzt über die Eisenbahnbrücke führt, soll eine eigene kleine Brücke bekommen. In letzter Zeit denkt man über eine Reaktivierung der Bahnverbindung hoch nach Burscheid entlang des Radwegs nach. Die Stadt fordert, dass auch nach dem Neubau der Bahnbrücke Platz für ein Straßenbahngleis neben dem Radweg bleiben muss.