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Schlebuscher WieversturmDie jecken Hühner sind los

Lesezeit 3 Minuten

Beste Laune bei den jecken Wievern im Zelt am Pfannkuchenhaus Ferger.

Leverkusen – Wenn die Hühner ihre Eier selbst verkaufen, dann muss wieder Karneval sein. Die schönsten Hühner vom Schlebuscher Bauernmarkt sind Klaus Gelker und Marlies Schmitz. Im Ganzkörper-Federkostüm stehen sie im Verkaufswagen des Geflügelhof Steffens. „Natürlich selbstgelegt“, sagt Gelker augenzwinkernd. Den Kunden gefällt’s – und wenn nicht, lassen sie es unkommentiert. „Auf jeden Fall ist es schön warm“, sagt Schmitz. Und das können die Verkäufer gebrauchen bei elf Grad und gelegentlichem Nieselregen.

Bestimmt nicht der erste gemeinsame Karneval.

Davon lassen sich die jecken Wiever aber natürlich nicht abhalten. Unter dem Dach vor dem Hit-Markt wird bis 11.11 Uhr bei Mett- und Käsebrötchen noch Kraft gesammelt, auch das ein oder andere Kölsch oder Schnäpschen fließt schon. Nicht ganz pünktlich geht es dann los ins Dorf, es muss aber einfach auch so viel jebützt werden, wer schaut da schon genau auf die Uhr.

Alaaf Fensterleute!

Angeführt von Sitzungspräsidentin Lilo Schmitz ziehen rund 200 Frauen – und auch der ein oder andere Mann – Richtung Bauernmarkt. Zwei jugendliche Rehe stehen an der Bushaltestellen und schauen der Prozession nach. Wissen sie, um was es sich handelt? „Nein, keine Ahnung. Aber wann fährt der Bus nach Köln?“ Das wiederum wissen die Schlebuscher Wiever nicht. Was sollten die auch da?

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Unterwegs wird natürlich standesgemäß gegrüßt. „Alaaf Fensterleute!“, schallt es zu den Zuschauern im ersten Stock. „Alaaf Security! Ihr habt hier heute einen harten Job, Danke dafür“, geht es an die Ordnungshüter, die das Glasverbot an den Eingängen zur Fußgängerzone überprüfen. Und weiter zu den jecken Hühnern auf dem Bauernmarkt, wo die jecken Wiever mit Äpfeln, Wurst und Süßem versorgt werden. „Quarkbällchen , Alaaf!“

Marewski ist immer schon da

Auf dem weiteren Weg kommt es einem dann irgendwie vor wie das alte Hase-und-Igel-Spiel. Egal wo man hinkommt: Bürgermeister Bernhard Marewski ist schon da. Mit großem Zylinder auf dem Kopf dreht er eine selbstgebastelte Drehorgel: Nostalgisches Äußeres, im Inneren eine kleine Lautsprecherbox, die die vom Handy gestartete Musik abspielt. Marewski sammelt Spenden zur Finanzierung des Schlebuscher Zugs – und dafür ist ihm keine Abkürzung zu weit.

Sturm mit Windstärke zwei

In der Fußgängerzone angekommen hat der Sturm höchstens noch Windstärke zwei. Da kann der Clown auch mal schnell in den Drogeriemarkt abbiegen und einen Regenschirm kaufen, ohne den Anschluss zu verlieren. Ans Ziel kommen sie ohnehin alle rechtzeitig: Das Zelt im Biergarten des Pfannkuchenhaus Ferger füllt sich schnell, als um kurz nach Zwölf die Schlebuscher Clowns die Straßensitzung eröffnen, sind alle Stehtische gut besetzt.

Auf dem Lindenplatz hat das Ordnungsamt schon Mittags gut zu tun.

Auch draußen am Lindenplatz wird es langsam voll, der Altersdurchschnitt ist hier wesentlich jünger. Die Dichte an Umhängegürteln mit Dutzenden gefüllten Schnapsfläschchen bedenklich hoch. Im Hintergrund bereiten sich die Malteser im Sanitätszelt auf einen langen Tag vor.