Stahlindustrie in LeverkusenGustav Theodor Wuppermann ist tot
Leverkusen – Einer der maßgeblichen Industriellen in der Stadt ist tot: Gustav Theodor Wuppermann starb, wie soeben bekannt wurde, vor fünf Tagen in seinem Haus in Schlebusch. Der promovierte Ingenieur wurde 92 Jahre alt.
Wuppermann war mehr als 60 Jahre lang eng mit dem Familienunternehmen verbunden. Zweieinhalb Jahrzehnte führte er als Geschäftsführer die Theodor Wuppermann GmbH in Leverkusen: Das Walzwerk in Manfort war bis Mitte der 1980er Jahre mit bis zu 2.500 Mitarbeitenden zweitgrößter Arbeitgeber der Stadt.
Wechsel in den Stahlhandel
Nachdem das Werk an den Krupp-Konzern verkauft war, der alsbald die Schließung verfügte, wechselte Gustav Theodor Wuppermann in die gleichnamige Gesellschaft, die sich zunächst im Stahlhandel betätigte und ihren Sitz in der Fixheide nahm. 1995 wurde er deren Beiratsvorsitzender. Nach Umwandlung in eine Aktiengesellschaft übernahm er 2000 den Vorsitz des Aufsichtsrats, zehn Jahre später wurde er Ehrenvorsitzender des Gremiums. Ein Amt, das er nach Firmenangaben vom Dienstag bis zu seinem Tod behielt.
Seine Hochschulausbildung hatte Wuppermann in Karlsruhe begonnen, später wechselte er nach Cambridge, dann an die renommierte Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, wo er sein Ingenieursdiplom machte. Eine kaufmännische Lehre und Auslandsaufenthalte in Belgien, Frankreich, USA und Kanada mit Tätigkeit in verschieden Stahlunternehmen schlossen sich an.
1957 kam er ins Unternehmen
1957 übernahm Gustav Theodor Wuppermann die Entwicklungsabteilung des Leverkusener Walzwerkes, drei Jahre später wurde er zum Geschäftsführer berufen und führte das Unternehmen als Familienmitglied der vierten Generation 25 Jahre lang „durch bewegte Zeiten der Stahlindustrie“, hieß es. 1982 erfolgte die Promotion in Aachen. Nach dem Verkauf des Walzwerkes an Krupp übernahm er bis 1994 weitere Geschäftsführungspositionen in den verbliebenen Wuppermann-Gesellschaften.
„Wir trauern mit den Familienangehörigen um Dr.-Ing. Gustav Theodor Wuppermann." So reagierte Vorstandssprecher Johannes Nonn auf die Todesnachricht vom Dienstag. Wuppermann habe die Entwicklung des Unternehmens nachhaltig geprägt: Mehr als 60 Jahre hätten Erhalt und Erfolg der Firma im Mittelpunkt seines Handelns gestanden.
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Theodor Wuppermann war auch in verschiedenen Gremien der Stahlindustrie in Deutschland vertreten. Zudem habe er sich über drei Jahrzehnte bei der Freiwilligen Feuerwehr und der Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e.V. auf Juist engagiert. Sein soziales Engagement wurde mit zahlreichen Auszeichnungen honoriert: 1976 mit dem großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens, 1992 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 1997 mit dem goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich.