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Streitfall MuesWarum Leverkusens größter Vermieter zwei Chefs in Altersteilzeit hat

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Eine Woche vor dem Gerichtsurteil über seinen Vertrag hat WGL-Chef Wolfgang Mues schon mal seinen Schreibtisch ausgeräumt.

Leverkusen – Wolfgang Mues hat am Freitag seinen Schreibtisch im WGL-Haus ausgeräumt. Nachmittags waren nur der Geschäftsführer und die Reinigungskräfte noch in der Heinrich-von-Stephan-Straße 6 schräg gegenüber dem Wiesdorfer Bahnhof. Montag hat Mues nach jetziger Lage der Dinge seinen letzten Arbeitstag: Er wurde zum 31. Januar abberufen, obwohl er sein reguläres Rentenalter erst in zweieinhalb Jahren erreichen wird.

Weil die Verhandlungen mit der Stadt über einen entsprechenden Vertrag nicht zustande kamen, hat Mues Klage erhoben. Nächsten Freitag wird die 10. Kammer für Handelsfragen am Kölner Landgericht die Streitsache entscheiden. Wie es danach weitergeht? „Man wird dann wohl ins Gespräch kommen müssen“, sagte Mues am Freitag.

Zwei Chefs mit Altersteilzeit-Verträgen

Unterdessen haben der WGL-Aufsichtsrat und die Vertreter der Gesellschafter – das sind Dezernent Marc Adomat und der CDU-Stadtverordnete Rüdiger Scholz – vollzogen, was der Stadtrat am 17. Januar beschlossen hatte: Der Vertrag mit Mues wurde gelöst und seine beiden Stellvertreter Dieter Roeloffs und Stefan Altenbach als Ersatz bestellt. Roeloffs ist Kaufmännischer, Altenbach Technischer Prokurist bei der städtischen Wohnungsgesellschaft, die mit einem Bestand von rund 7000 Immobilien größter Vermieter in Leverkusen ist.

Während Roeloffs nur so lange in der Geschäftsführung bleibt, bis ein echter Nachfolger für Mues gefunden ist, soll Altenbach den neuen Mann oder die neue Frau einarbeiten. Altenbach wird der WGL bis Ende 2023 erhalten bleiben, Roeloffs soll das Wohnungsunternehmen ein halbes Jahr früher verlassen. Beiden hat der Aufsichtsrat Altersteilzeit-Verträge angeboten, „als Gegenleistung für die Übernahme der Geschäftsführertätigkeit“, wie es in den Vereinbarungen heißt, die dem „Leverkusener Anzeiger“ vorliegen. Roeloffs’ aktive Zeit beträgt 17, die passive Phase 16 Monate. Bei Altenbach teilen sich Aktiv- und Passivphase der Altersteilzeit in 23 und 28 Monate auf.

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Die finanziellen Regelungen muten durchaus großzügig an: Die Gehälter der beiden künftigen Geschäftsführer werden um 20 Prozent gekürzt und dann über die gesamte Altersteilzeit gezahlt. Roeloffs bekommt zudem eine Abfindung, die in etwa einem gekürzten Monatsgehalt entspricht. Beide dürfen zudem ihre Dienstwagen weiterfahren: ein Jahr in der Passivphase, wenn sie den Kraftstoff zahlen.