50 Prozent Wasser gespartMit diesen Tricks hat ein Leverkusener weniger verbraucht
Leverkusen – Wer etwas für den Klimaschutz leisten möchte, kann auch bei alltäglichen Routinen ansetzten, wie Jürgen Trenz zeigt. Geehrt wurde er am Freitag als Leverkusens „Wasserspar-Weltmeister“ auf dem Gelände des Naturgut Ophoven, da er im Vergleich zum vergangenen Jahr rund 50 Prozent Wasser einsparen konnte.
„Am wichtigsten ist es, Gewohnheiten zu durchbrechen“, betonte Hans-Martin Kochanek, Leiter des Umweltbildungszentrums, bei der Siegerehrung. Im Rahmen der Leverkusener Klimakampagne „Jeden Tag. Du bist wichtig!“ nahmen bloß zwölf Haushalte an dem Gewinnspiel teil. Die Energieversorgung Leverkusen suchte gemeinsam mit dem Naturgut Ophoven die drei Haushalte, die im vergangenen Abrechnungsjahr prozentual das meiste Wasser einsparen konnten.
„Ich fange das Wasser auf“
Dabei lockten die Teilnehmer nicht nur das Streben nach Klimaschutz, sondern Gewinne vom Elektrohändler Wallraff. „Mir ist aufgefallen, dass es unter der Dusche etwa eine Minute dauert, bis das Wasser warm wird und man Mengen einfachen abfließen lässt. Ich fange das Wasser jetzt immer mit einem Eimer auf“, erklärte Trenz. Das aufgefangene Wasser nutzt der Leverkusener dann zum Spülen der Toilette oder zum Reinigen.
Auch wenn der alleinstehende Mann nicht jeden Tag kocht, schaut er bei der Wahl der Topfgröße ganz genau hin. Ebenso reinigt er beispielsweise Töpfe mit Nudelwasser erst nach mehrfacher Verwendung. So verbrauchte Trenz statt schon sehr geringen 14 Kubikmetern Wasser im Jahr zuletzt nur etwa sieben.
Spülmaschine ganz füllen
Die zweitplatzierte Hanni Geuss, die mit ihrem Mann 22 Prozent einsparen konnte, lernte das Wassersparen als Kind einer Großfamilie schon früh. „Ich mache die Spül- und Waschmaschine erst an, wenn sie ganz voll sind“, beteuerte Geuss. Regenwasser, das sie in Auffangbecken im Garten sammelt, benutzt die ältere Dame zum Putzen der Terrasse, der Fensterbänke und Türrahmen.
Ein weiterer Vorteil: Weil das Wasser weicher als Leitungswasser ist, braucht man nur etwa die Hälfte an Spülmittel. Einen Spartrick beim Duschen wendet Geuss ebenfalls an: Beim Einseifen wird das Wasser abgedreht. Sie bedauert: „Viele Kinder heute duschen oft 15 bis 30 Minuten und denken gar nicht daran, wie viel das alles kostet.“
Mit verschiedenen Aktionen möchte das Naturgut Ophoven schon bei den Kleinsten anknüpfen. „Wir möchten den Kindern schon früh beibringen, Ressourcen zu sparen“, beteuerte Naturgut-Pressesprecherin Britta Demmer.
Neues Bad eingereicht
Wassersparen klappt nicht nur durch Auffangen von Wasser, sondern auch durch die Anschaffung neuer Geräte, wie Klaus Meis, der nur mit einem Prozentpunkt Abstand den dritten Platz belegt, beweist. Durch die Einrichtung eines neuen Bads, bei dem sofort warmes Wasser fließt, sparte die Familie rund 30 Kubikmeter Wasser. Ein weiterer Grund für die hohe Ersparnis waren der regnerische Sommer, der der Familie Meis erlaubte, ihre Blumen mit Regenwasser anstelle von Leitungswasser zu gießen, anders als im vergangenen trockenem Jahr. Hätte er nicht zeitweilig Familienmitglieder nach der Flut aufgenommen, „hätten wir noch mehr eingespart“, erklärte Meis.
Alexander Wallraff, Geschäftsführer von Expert Wallraff, beklagte: „Viele Menschen spülen ihr Geschirr ab, bevor sie es in die Spülmaschine räumen. Dabei werden bis zu 20 Liter Wasser verschwendet.“ Auch beim Waschen sollte man darauf achten, das richtige Waschprogramm zu wählen und die Maschine komplett zu füllen. Er freut sich, dass sich nicht nur bei Verbrauchern, sondern auch bei Herstellern etwas ändert. Neuste Waschmaschinen besäßen zum Beispiel bereits Warmwasseranschlüsse, sodass das bereits in den Leitungen erwärmte Wasser nicht nochmal durch die Geräte erhitzt werden muss.
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Bei der Siegerehrung erhielten die Gewinner am vergangenen Freitag Einkaufsgutscheine über 400 Euro und 200 Euro und einen Wassersprudler von Sodastream. Jedem überreichten Wallraff und Regina Malek, Pressesprecherin der EVL, eine Glastrinkflasche im Leverkusen Design für Sodastream-Geräte.
Malek gab an, dass der Wasserverbrauch in der Stadt ingesamt gestiegen sei. Mögliche Ursachen seien die Pandemie und das verstärkte Homeoffice sowie Aufräumarbeiten als Folge des Hochwassers.