Unter dem Titel „Klimabildung für Klein und Groß – wir lernen nie aus“ fand die Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) in der Aula des Berufskollegs in Leverkusen-Opladen statt.
Umweltminister in OpladenKlimaschützer wollen Eigenverantwortung stärken
Wirtschaftskrise, Donald Trump, Ampel-Aus: Das Thema Klimaschutz hat es derzeit schwer. In dieser Atmosphäre fanden Anfang November knapp 100 Fachleute ihren Weg nach Opladen. Sie sind Vertreter der ANU: Die ANU ist der Dach- und Fachverband von ca. 1300 Einrichtungen und Einzelpersonen, die sich für die außerschulische Umweltbildung einsetzen. Gemeinsam mit dem Leverkusener Naturgut Ophoven, das zu den Gründungsmitgliedern der ANU zählt, veranstalteten sie nun ihre Bundestagung in der Stadt. Neben den Menschen vor Ort verfolgten nochmal knapp 100 Mitglieder die Veranstaltung über einen Livestream.
Leverkusen als Industriestandort
„Heutzutage sehen viele Menschen immer nur den Aspekt der Wirtschaft und vergessen dabei den Umweltschutz“, mahnte Oberbürgermeister Uwe Richrath in seiner Begrüßungsrede. Damit verwies er unter anderem auf den Wahlsieg von Donald Trump in Amerika. Auch wenn Leverkusen als Industriestandort stark von der Wirtschaft abhänge, liege es ihm trotzdem am Herzen, die Stadt so grün wie möglich zu gestalten.
Auch Oliver Krischer, Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen kam mit der Frage im Gepäck, wie man mehr für die Umwelt tun könne und wo sich Akzente setzen lassen. „Aktuell müssen wir nicht nur für unser Klima, sondern auch für die Demokratie kämpfen“, sagte Krischer. Dafür sei jedoch die Entwicklung eines gewissen Grundverständnisses nötig, damit man Sachverhalte eigenständig hinterfragen kann. Menschen und besonders Kinder müssen ein kritisches Bewusstsein und ein Gefühl für Eigenverantwortung entwickeln.
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Paula Blumenschein, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Umweltpsychologie der TU Dortmund und Buchautorin im Team Wandelwert, sensibilisierte die Anwesenden in ihrem Vortrag dafür, wie man es schafft, Menschen zum aktiven Handeln zu bewegen. Eine große Rolle in Bezug auf den Umweltschutz spielen laut der Psychologin dabei oft Klimaangst, Hoffnungslosigkeit und eine gewisse Frustration - die jedoch auch angemessen seien, da wir uns in einer echten Krise befänden, sagte sie.
Projekt „BildungKlima-plus-56“
Bei der Podiumsdiskussion diskutierten die Naturschützer über Lösungsansätze und Ideen. Ein Highlight an diesem Tag war zudem die Vorstellung der Ergebnisse des dreijährigen bundesweiten Projekts „BildungKlima-plus-56“, an dem sich 98 Bildungszentren beteiligten. Im Rahmen dessen wurden über 400 Multiplikatoren geschult und es konnten 266.854 Tonnen CO2 eingespart werden, wodurch das Ziel um 18 Prozent übertroffen wurde.