„Weiterer großer Klotz“Planung für Kita und Hochhaus in Alkenrath
Leverkusen – Die Planung der neuen Kita in Alkenrath schreitet voran. Im Umweltausschuss und im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen haben die Mitglieder für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit votiert. Vier Wochen lang werden die Pläne ausgehängt, damit sich die Bürger dazu äußern und gegebenenfalls Bedenken aussprechen können. Eine Informationsveranstaltung im Stadtteil wird es pandemiebedingt nicht geben können. Die Bauverwaltung arbeitet an digitalen Formaten, um beispielsweise mit erläuternden Filmbeiträgen im Internet über den Sachverhalt genauer zu informieren.
Ein Seniorenhochhaus
Einig Bedenken gab es allerdings schon in den Ausschusssitzungen. Diverse Politiker halten die Höhe der geplanten Bauten, vor allem des betreuten Wohnens, für übertrieben. Der Stand der Planung: Vorgesehen ist eine Kindertagesstätte mit acht Gruppen für Kinder von einem bis zu sechs Jahren. Trägerin wird der „Kita-Verbund“ des evangelischen Kirchenkreises Leverkusen. Der Personalbedarf sei von der genauen Zusammenstellung der Gruppen abhängig, erläutert die Stadtverwaltung. Grundsätzlich rechnet sie aber mit einem hohen Anteil an Teilzeitkräften und einem Mindestpersonaleinsatz von etwa 25 Mitarbeitenden.
Lieferzone für Kinder
Der Eingang der Kita soll sich in der Geschwister-Scholl-Straße befinden. Die sogenannte „Bring- und Hol-Zone“ ist mit den parallel zur Geschwister-Scholl-Straße angelegten Parkplätzen so ausgelegt, dass dieser Bereich auch als „Drive-Through-Zone“ – ähnlich der bereits gebauten Kita in der Heinrich-Lübke-Straße – funktioniert, schreibt das Baudezernat. Doch genau hier schwant Ausschussmitgliedern Böses. „Enormen Parkdruck“, der sich dann in den öffentlichen Bereich verlagert, befürchtet Benedikt Rees von der Klimaliste.
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Westlich der Kindertagesstätte ist ein Gebäude für betreutes Wohnen vorgesehen, konzipiert ist es als Appartementhaus. Laut Planungen sollen sich mehr als 50 Ein-Zimmer-Appartements (von etwa 36 Quadratmetern Größe) sowie sieben Zwei-Zimmer-Wohnungen (57 Quadratmeter) auf sechs Etagen verteilen. Auch ist ein siebtes Geschoss geplant, allerdings nicht als Vollgeschoss. Im Keller des Gebäudes ist eine Tiefgarage mit sechzehn Stellplätzen vorgesehen. Nach derzeitigem Stand sollen knapp 40 Vollzeit- und etwa 40 Teilzeitkräfte dort als Betreuer arbeiten.
Ein großer Klotz
„Muss es in dieser Höhe sein?“, fragte Frank Schmitz von der CDU. Auch weitere Ausschussmitglieder befanden: Das sei für Alkenrath ein weiterer großer Klotz. Sechs Stockwerke seien an dieser Stelle eindeutig besser als acht, befand auch Frank Schönberger (CDU).
Oliver Ahrendt von der Abteilung Städtebauliche Planung warb für das Vorhaben: Der Investor habe eine flächensparende Bebauung gewählt. Es seien auch mal Reihenhäuser für den Bereich in der Diskussion gewesen, da hätte man deutlich mehr Fläche versiegeln müssen, und das hätte auch noch Bäume gekostet.
Große Bäume sichern
Die noch bestehenden größeren Bäume sollten auf jeden Fall planungsrechtlich gesichert werden, war die einhellige Meinung im Planungsausschuss. Schließlich habe die Grünanlage am Alkenrather Weiher schon erheblich unter dem Parkplatzausbau des Discounters auf der anderen Seite des Sees gelitten.
Keine Gesundheitsgefährdung
Da die Fläche auf dem Gelände einer früheren Kiesgrube liegt, die aufgefüllt wurde, hat die Verwaltung in den vergangenen zwei Jahren eine Altlastenuntersuchung veranlasst: Für die im östlichen Grundstücksbereich geplante Kindertagesstätte sehe das Gutachten „keine Gesundheitsgefährdung“, heißt es in der Vorlage. Für die Bebauung im westlichen Bereich empfiehlt das Gutachten aber, im Bereich der Grünfläche den Boden bis in eine Tiefe von circa 60 Zentimeter abzutragen und mit sauberem Boden aufzufüllen. „Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass auch lokal weitere Bereiche mit erhöhten Schadstoffgehalten auftreten können“, heißt es. (mit ger)