Drei Ideen für WiesdorfBürger können neues Kreativquartier mitgestalten
- Die Varianten für das Areal in Wiesdorf zwischen Niederfeldstraße und Kreuzhof wurden vorgestellt. Auf der Homepage der Stadt können sich die Bürger äußern.
Leverkusen – Nein, es soll kein gewöhnliches Gewerbegebiet werden. Auf dem derzeit brachliegenden Areal zwischen Niederfeldstraße, Kreuzhof und Hauptstraße in Wiesdorf soll ein „Kreativquartier“ entstehen. Das Planungsbüro Reicher Haase Assoziierte hat nun drei Varianten vorgestellt, Bürgerinnen und Bürger haben ab jetzt bis zum 28. Februar Zeit, sich zu den Varianten zu äußern – und zwar komplett online.
Dafür hat die Stadt eine Plattform erstellen lassen, wo sich Interessierte die verschiedenen Pläne anschauen können. Natürlich ist die digitale Befragung auch auf die Corona-Krise zurückzuführen, aber nicht nur: „So haben wir auch die Chance, andere Leute mitzunehmen, nicht nur diejenigen, die am Termin einer Infoveranstaltung Zeit hätten“, sagt Baudezernentin Andrea Deppe.
Geplant ist, dass sich dort zwischen Wiesdorfer Innenstadt und Rheinufer etablierte oder neu gegründete Firmen ansiedeln sollen – eine Wohnbebauung ist auf einem Großteil des Areals aufgrund der Seveso-II-Richtlinie aus dem Rennen. Es solle vergleichbar zum Probierwerk an der Stauffenbergstraße in Opladen sein, aber ihm keine Konkurrenz machen, heißt es.
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WfL-Geschäftsführer Markus Märtens betont: „Es ist kein klassisches Gewerbegebiet. Es soll neue Formen des Arbeitens möglich machen.“ Die braucht man auch: Schließlich hat die Pandemie gezeigt, dass in Zukunft möglicherweise weniger klassische Bürogebäude vonnöten sein werden. Doch auch die soll es auf dem neuen Areal geben: „Es gibt auch eine Zeit nach Corona“, erklärte Märtens. Vor allem sieht man in der Stadtverwaltung aber junge Unternehmen auf diesem Areal. Unternehmen, die „ausgegründet“ hätten, die aus den Kinderschuhen sind und wachsen wollen: Ihnen wolle man eine Perspektive geben, in Leverkusen zu bleiben. Und somit Arbeitsplätze zu erhalten oder zu schaffen, erläuterte Rainer Bertelsmeier von der Wirtschaftsförderung. Das Planungsbüro sieht darüber hinaus Unternehmen aus den Bereichen Medien, Einrichtung und Gestaltung, Musik und generell Kunst im neuen Kreativquartier.
Worin unterscheiden sich die drei Varianten? Bei Variante Eins („Grüne Mitte“) wurde Wert auf eine parkähnliche „grüne Mitte“ gelegt, die Anknüpfungspunkt für Rad- und Fußwege in den Neuland-Park und an das Rheinufer ist. Variante Zwei („Biotop“) sieht zwei Wasserflächen vor, ein städtischer Platz rückt die Begegnung zwischen Menschen in den Vordergrund. Bei Variante Drei („Grüne Cluster“) verteilen sich unterschiedliche Gebäude auf der Fläche. Gemeinsam haben alle eine Mobilitätsstation, wo man Fahrräder oder Lastenräder ausleihen können soll.
Eine Variante soll am Ende stehen
Nach Ablauf der Frist für die Onlinebefragung Ende Februar werden die Daten ausgewertet und in die politischen Gremien eingebracht. Ziel sei, erklärt Baudezernentin Deppe, dass am Ende eine „Vorzugsvariante“ steht, die konkreter geplant werden kann. Sollte für eine Variante ein Bauleitplan entwickelt werden, können Bürgerinnen und Bürger aber immer noch im Rahmen der für solche Projekte üblich vorgesehenen Beteiligungsformate Anregungen geben – oder Bedenken äußern.
Die hatte es im Vorfeld bereits von einigen Naturschützern gegeben. Die Fläche habe sich „zu einem ökologisch wertvollen Biotop entwickelt“ und werde von den Anwohnern zur Erholung als auch von Tieren und Pflanzen als Überlebensraum genutzt, hatten sie betont (wir berichteten). Dass es an den Planungen Kritik gegeben hat, hätte die Stadt wahrgenommen und schon darauf reagiert, so Deppe. „Der Klimaschutz ist klar berücksichtigt“, findet sie.