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Wiesdorfer Schützen„Ohne Bürgerhalle sind wir tot“

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Umzug der Wiesdorfer Schützen. Foto: Ralf Krieger

Die Bürgerhalle bietet Platz für das Schützenfest in Wiesdorf.

Die Wiesdorfer Schützen feierten ihr Fest an der Bürgerhalle.

Schützenvereine gehören zu den ältesten Zusammenschlüssen, die heute noch existieren. Die Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft von Wiesdorf etwa ist 565 Jahre alt. Wahrscheinlich haben sie in Wiesdorf fast genauso viele Schützenfeste gefeiert, so auch in diesem Jahr.

Umzug der Wiesdorfer Schützen. Foto: Ralf Krieger

Umzug der Wiesdorfer Schützen: Das amtierende Kaiserpaar Sandra und Michael Endlein.

Bevor am Sonntag der neue König oder Kaiser ermittelt wurde, zogen die Abordnungen von neun anderen Vereinen durch Wiesdorf, von der Bürgerhalle hoch in die Kolonie II, wo das amtierende Schützenkaiserpaar, Sandra und Michael Endlein, wohnt und zurück. Mit im Zug gingen Abordnungen aus Steinbüchel, Fettehenne, Lützenkirchen, Schlebusch, Bürrig und Küppersteg. Mit dabei waren Feuerwehrleute, der Bayer Spielmannszug und die Jecken Wiesdorfer. Mitgehen durften auch die Ex-Karnevalsprinzen Mally und Marjo und der designierte Prinz Karneval von Leverkusen, Marco I.

Ein Thema des Schützenfests war natürlich der in der vergangenen Woche im Leverkusener Anzeiger bekannt gewordene mögliche Verkauf des Immobilienpakets durch Bayer an die Stadt. Im Gespräch ist, das Erholungshaus, die Parks Hindenburg- und Erholungshauspark und die Bürgerhalle zu verkaufen. Die Halle ist der Feier-Platz und die Heimstätte des Schützenvereins. Die Bürgerhalle könnte als Teil eines neuen Gewerbegebiets, genannt „Kreativquartier“, als Heimat der Schützen verloren gehen. Dort hat der Verein sein Büro, seinen Schießstand und seine Sachen gelagert. Draußen gibt es die Möglichkeit, den Schießstand fürs Fest aufzustellen. „Ohne die Bürgerhalle sind wir tot“, sagt Walter Endlein, der den Wiesdorfer „Sankt-Sebastianern“ mit ihren 46 Mitgliedern als Vorstand dient. Neben den Schützen haben noch der Bayer-Schachclub, die Rheinkadetten und der Bayer-Spielmannszug Räume in der Bürgerhalle.

Das Kaiserpaar: Manfred Hansen und Eva Maria Hansen

In diesem Jahr wurde jedenfalls gefeiert, am Sonntagnachmittag standen die Würdenträger fest:

Für die Wiesdorfer Schützen gilt, wer zweimal König ist, wird Kaiser genannt. Insofern ist Manfred Hansen ein besonderer Schützenkaiser. Denn erstmals war er 1967 Schützenkönig, mit damals 27 Jahren der jüngste König im Verein jemals. 2024 wiederholte er das Kunststück und wurde mit 192 Schuss nochmal König, also Kaiser. Mit 84 Jahren ist er der älteste König, der das jemals bei den Wiesdorfer Sebastianern geschafft hat. 1967 musste seine Mutter als Königin herhalten, den Job übernimmt jetzt seine Frau Eva-Maria. Die weiteren Wiesdorfer Würdenträger sind Nele Laskowski, sie wurde Schülerprinzessin, Jan Bach wurde Schülerprinz und Hildegard Bach Tellkönigin.