Wohnungsgesellschaft LeverkusenWolfgang Mues soll jetzt am besten sofort weg
Leverkusen – Das Personalkarussell bei den Stadt-Töchtern ist ins Stocken geraten. Weil Wolfgang Mues nicht so mitspielen möchte wie geplant. Am Dienstagnachmittag zerschnitt der Aufsichtsrat der WGL mehrheitlich und auf Weisung des Stadtrat das Tischtuch mit dem Geschäftsführer. Mues soll nun schnellstmöglich gehen und nicht wie eigentlich angedacht einen verkürzten neuen Arbeitsvertrag als Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft bekommen. Die Verhandlungen darüber hatten sich über zwei Monate hingezogen und waren ergebnislos geblieben.
Mit der Angelegenheit vertraute Personen sagen, es sei um zwei Punkte gegangen: Der WGL-Chef sollte eine moderate Gehaltserhöhung und einen Ausgleich seiner geringer ausfallenden Rente bekommen. Der zweite Punkt ergibt sich aus der neuen Planung: Der Vertrag mit Mues sollte nur noch bis 30. Juni 2024 laufen. Nach dem ursprünglichen Konzept hätte der heute 62-Jährige bis zum Ende Januar 2027 gearbeitet; seine jeweils fünfjährigen Verträge verlängern sich automatisch ein Jahr vor ihrem Ablauf. Das ist ein übliches Verfahren bei solchen Stellen.
Anwälte sind nun am Zug
Mues sagte am Mittwoch auf Anfrage: „Ich bin an einer Fortsetzung meiner Tätigkeit interessiert.“ Und dabei hat er gute Karten, auch wenn der Aufsichtsrat der WGL die Gespräche mit dem Geschäftsführer nun abgebrochen hat und Juristen das Feld überlassen will – allerdings fiel dieser Beschluss am späten Dienstag genau so wenig einstimmig wie eine entsprechende Weisung durch den Stadtrat vom Montag.
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Den Anlass für die Eskalation hat Mues aus Sicht der Mehrheit selbst geliefert: Vorigen Donnerstag ging im Rathaus ein Brief ein, in dem der WGL-Chef der im Januar vom Stadtrat beschlossenen und ihm vom Chef des Aufsichtsrats Stefan Baake überbrachten Kündigung widerspricht – „fristwahrend“, wie Mues betont. Die vorsorgliche Kündigung wird mit seinem Alter begründet. Und das ist eine Diskriminierung, gegen die er sich zur Wehr setzen müsse, so Mues. „Dafür habe ich zwei Monate Zeit.“
Der Brandbrief war angekündigt
Über seinen Brief und die Motivation dazu habe er zuvor mit dem Oberbürgermeister gesprochen, ergänzte Mues – in der Hoffnung, dadurch die schleppenden Vertragsverhandlungen in Gang zu bringen. Das jedoch klappte nicht – der OB entschied sich seinerseits für einen Konfrontationskurs, auf dem ihm die Mehrheit des Rats nun folgt. Dass Mues seinen derzeit gültigen, bis Ende Januar laufenden Vertrag erfüllt, ist nicht mehr selbstverständlich.