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Nicht der erste VorfallNeonazi-Skandal auf Spielplatz in NRW – Staatsschutz ermittelt

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte der Polizei (hier ein Symbolfoto) griff schließlich ein und verwies die Jugendlichen des Spielplatzes.

Einsatzkräfte der Polizei (hier ein Symbolfoto) griff schließlich ein und verwies die Jugendlichen des Spielplatzes.

Wieder einmal spielte das Lied „L'amour toujours“ eine Rolle. Die Polizei sucht weitere Zeugen.

Nach einem Vorfall auf einem Spielplatz in Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen sucht die Poilzei weitere Zeugen, die Hinweise geben können. Eine Gruppe Jugendlicher soll rassistische Parolen zu dem Lied „L'amour toujours“ von Gigi D'Agostino gesungen haben. Es ist nicht der erste Fall in Mönchengladbach.

Zu dem Vorfall ist es den Angaben der Polizei Mönchengladbach vom Freitag (4. Oktober) am vorangegangen Mittwoch gekommen. Eine Gruppe Jugendlicher soll sich gegen 22 Uhr auf der Anlage an der Grevenbroicher Straße aufgehalten haben. Im Laufe dessen sollen sie zu dem Lied „L'amour toujours“ die Textzeilen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ gesungen haben.

„L'amour toujours“ von Gigi D'Agostino wurde zur Neonazi-Parole

Seit dem Sommer 2024 ist das bekannte Lied von Gigi D'Agostino exemplarisch mit der rechtsextremen Parole verknüpft. Damals schlug ein Video von feiernden Menschen in der „Pony Bar“ auf Sylt hohe Wellen. Darauf zu sehen waren dutzende Feiernde, die rechtsradikale Parolen zu dem Lied sangen.

Der Song „L'amour toujours“ durfte im Anschluss während der EM-Partys in Köln nicht gespielt werden. Auch Clubs reagierten damals und entfernten den Song von ihrer Playlist.

Polizei erteilt Jugendlichen Platzverweis

Die Polizei Mönchengladbach nimmt den Vorfall auf dem Spielplatz nicht auf die leichte Schulter. „Bei dem beschriebenen Liedtext handelt es sich um rassistische Äußerungen, die den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen“, machte ein Pressesprecher deutlich. Personen, die diese Parolen in der Öffentlichkeit skandieren, machen sich strafbar.

Die Polizei kontrollierte die neun Jugendlichen, die sich nach Eintreffen der Einsatzkräfte noch auf dem Spielplatz befanden. Den sieben Jungen und zwei Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren wurde ein Platzverweis erteilt, hieß es.

Staatsschutz ermittelt – es ist nicht der erste Fall in Mönchengladbach

Zudem hat der Staatsschutz in der Angelegenheit Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung aufgenommen. Die Beamten suchen in dem Zusammenhang noch Zeugen, die den Vorfall am Mittwochabend (2. Oktober) auf dem Spielplatz an der Grevenbroicher Straße mitbekommen haben. Sachdienliche Hinweise nehmen die Ermittler unter der Rufnummer 02161-290 entgegen.

Erst im Juli kam es bei einem Schützenfest im Mönchengladbacher Ortsteil Venn zu einem ähnlichen Vorfall. Auch damals sang eine Gruppe rechtsextreme Parolen zu „L'amour toujours“.

Ein Video zeigte eine unbestimmte Anzahl an Menschen in einem Festzelt in einer Kleingartenanlage, die „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölten. (jv)