„Alt werden kann sie ja noch bei mir“Nümbrechter Paar feiert Diamanthochzeit
Elsenroth – Schlagfertig war er, der junge Mann, als er zum ersten Mal seine zukünftigen Schwiegereltern besuchte. Als Ewald Prill von ihnen gefragt wurde, ob er wüsste, wie jung Brigitte denn sei, nämlich gerade einmal 16 Jahre, sagte er: „Nein, aber alt werden kann sie ja noch mit mir.“
Das Paar, das heute seine Diamanthochzeit begeht, lernte sich Ende der 1950er Jahre durch eine Freundin und einen gemeinsamen Kinobesuch kennen. Nach diesem erinnerungswürdigen Tag fuhr der junge Nümbrechter immer öfter mit seiner Triumph nach Engelskirchen-Loope, bis nach vier Jahren des Pendelns zwischen Stockheim und Loope klar war: Diese jungen Leute gehören für das ganze Leben zusammen.
Verbunden durch mehr als Liebe
Verbunden waren sie nicht nur durch ihre Liebe, sondern auch durch ihre Wurzeln. Beider Familien mussten im Krieg flüchten – Brigitte Prills Familie aus Pommern, die ihres Mannes aus Westpreußen. Diese schweren Zeiten wurden durch das Glück ihrer Liebe aufgewogen, die Hochzeit am 30. September 1961 wurde unvergesslich.
Die jungen Leute nahmen dann voller Energie den Hausbau in Angriff, die Familie vergrößerte sich um Heike, Dirk und Petra, und selbst, als das eigene Haus in Elsenroth stand, wurde es nicht unbedingt ruhiger. „Es waren drei Freunde am Werk, die sich nacheinander geholfen haben, der jeweils eigenen Familie ein Haus zu bauen“, berichtet Tochter Heike Pack. Ewald Prill, der eine Ausbildung zum Schlosser absolvierte, hielt vier Jahrzehnte lang als Vorarbeiter einem Wiehler Edelstahlwerk die Treue und schuf sich als Torwart der ersten Mannschaft im TuS Elsenroth einen sportlichen Ausgleich.
Brigitte Prill war nicht minder sportlich. Sie turnte so gut, dass sie schließlich Übungsleiterin wurde und dann sogar viele Jahre lang als Sportlehrerin an der Nümbrechter Hauptschule für gesunde Bewegung sorgte. Heute spielt Ewald Prill immer noch bei den Faustball-Senioren und hat sich außerdem in den Weinbau eingearbeitet. Sein Hauswein mundet auch den Nachbarn sehr gut.
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Gerne und oft sind die Jubilare an die Nordsee gereist. Als Ehrengäste werden sie mittlerweile von der Kurverwaltung in Cuxhaven begrüßt – dort waren sie schon 40 Mal. Zwei besondere Reisen sind den Nümbrechtern sehr wichtig. Sie besuchten beide Heimatorte, das westpreußische Elbing und Zeinicke in Pommern. Viele Emotionen verbinden sich bis heute mit dem Wiedersehen, freundliche Begegnungen und die Erinnerung an alte Zeiten.
Gratulieren werden heute drei Enkel und vier Urenkel, die Kinder mit ihren Familien und Freunde sowie die Nachbarn.