Anekdötchen zum JubiläumKonrad Beikircher gastierte mit Beethoven bei Uwe Söhnchen
Dieringhausen – „Beethoven war nicht nur ein großer Künstler und ein unangenehmer Patient, sondern auch ein großartiger Mensch“, meinte der Bad Godesberger Kabarettist Konrad Beikircher in der Dieringhauser Aggerhalle. Dort trat er anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der „Alternativen Hauskrankenpflege Uwe Söhnchen“ auf. Unterhaltsam präsentierte er am Samstag rund 60 Gästen sein etwa einstündiges Programm „250 Jahre Beethoven“ mit Anekdoten aus dem Leben des vor einem Vierteljahrhundert geborenen Komponisten.
„Er hätte euch fertiggemacht“
In seinem Grußwort verdeutlichte der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke, dass mit alternativer Pflege oft mehr möglich sei, als viele glauben. Er zitierte das Motto von Uwe Söhnchen: „Ich möchte, dass alle Menschen am Leben teilhaben können.“
Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus nannte dessen Leitlinie „Uns ist der Mensch am Wichtigsten“ und sprach seine Hoffnung aus, dass sich „Zeit zu nehmen“ als Grundzug der Krankenpflege zukünftig zum Standard werde.
50 Mitarbeitern und knapp 200 Pflegekunden
Gummersbachs stellvertretender Bürgermeister Jürgen Marquardt würdigte Söhnchens Vertrauen in die Zukunft und seine Kraft, diese Haltung an seine Mitarbeiter weiterzugeben. Ulrich Kochanek, Landesbeauftragter des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, ehrte den Unternehmensgründer mit einer Jubiläumsurkunde. Dr. Ralph Krolewski vom Hausärzteverband Oberberg bescheinigte ihm eine angemessene Wahrnehmung der aktuellen Pflegesituation: „Sonst hat eine menschliche Gesellschaft kein Angesicht.“
„Wir können ja nicht Lebensqualität verkaufen und dabei die eigenen Leute verheizen“, sagte der Pflegechef beim Rückblick auf die Entwicklung des Unternehmens mit rund 50 Mitarbeitern und knapp 200 Pflegekunden. Ihm sei wichtig, Beruf und Familie zu verbinden. So hatte er auch seinen vierjährigen Enkel Justus auf den Knien, während Beikircher aus dem Leben Beethovens plauderte.
Viele Erkrankungen
„Hätte Ludwig noch ein wenig länger gelebt, wäre er ein Intensivpflegefall gewesen – aber er hätte euch fertiggemacht“, meinte der Kabarettist und schilderte humorvoll dessen Umgang mit Medizinern bei seinen zahlreichen Erkrankungen. Auch habe Beethoven nach seinem Umzug nach Wien im Alter von 22 Jahren, wo er bei Joseph Haydn das Komponieren erlernen sollte, bis zu seinem Tod mit 57 Jahren zeitlebens seine rheinländische Art nicht abgelegt. „Im Grunde sind ja auch die Oberberger Rheinländer“, meinte Beikircher. „Nur eben mit dicken Wollsocken.“
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Äußerst humorig spielte er eine Szene bei einem Wiener Bäcker beim Kauf von ein paar „Röggelsche“, sowohl die Bonner als auch die Wiener Mundart imitierend. Für seine Wechsel von Kölschem über bayerischen zum österreichischem Dialekt mit Applaus belohnt, veranschaulichte Beikircher Beethovens mangelnde Obrigkeitshörigkeit, die typisch für den Rheinländer sei: „Vor der Theke sind alle Menschen gleich.“ Immer wieder integrierte er Pflegeaspekte ins Programm und dankte dem Pflegeteam: „Mit Ihrer Arbeit geben Sie der Region ein Beispiel.“