Oberberg – Auf mehr als 100 schätzt der Kölner Staatsschutz die Zahl sogenannter „Reichsbürger“ in Oberberg.

Die Rechtsextremen lehnen die Bundesrepublik Deutschland als Staat und ihre Einrichtungen und Autoritäten ab. Sie vertreten die Ansicht, das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 bestehe fort, und dem fühlen sie sich zugehörig.

Auch wenn sie in Oberberg noch nicht strafauffällig geworden seien, dürfe man Reichsbürger nach Attacken auf Polizisten und Gerichtsvollzieher nicht als „harmlose Spinner“ abtun, erklärten der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach und sein Bundestagskollege Wolfgang Bosbach in einem Pressegespräch. Im vergangenen Dezember war in Wipperfürth eine Polizistin von einer Reichsbürgerin verletzt worden, die einen Schornsteinfeger nicht in ihr Haus lassen wollte.

Etliche Reichsbürger besäßen Waffen, sagt Biesenbach, viele davon illegal. Alle stehen unter Beobachtung des Staatsschutzes, müssten in Zukunft durch die Polizei aber viel stärker kontrolliert werden, denn ihre Zahl steige. Auch diese Aufgabe werde mehr Kräfte binden.

Nach Informationen dieser Zeitung werden 30 Reichsbürger in Gummersbach verortet, die nächst größere Gruppe in Reichshof. Schätzungen, wie viele Reichsbürger es in NRW gibt, schwanken zwischen 500 und 1000. Ihr Anteil in Oberberg ist auffallend hoch. (kn)