Autofreier SonntagWaldbröl und Nümbrecht greifen zum Fahrrad
Waldbröl/Nümbrecht – Bei tollen äußeren Bedingungen ist gestern der 17. Autofreie Sonntag in Waldbröl und Nümbrecht über die Bühne gegangen. Sehr viele Teilnehmer hatten den sonnigen Sonntag genutzt, um den 16 Kilometer langen Rundkurs oder Teile davon auf Fahrrädern, Rollern, im Rollstuhl oder mit sonstigen Fortbewegungsmitteln ohne Verbrennungsmotor zu absolvieren.
Um 8 Uhr – und damit eine Stunde vor dem offiziellen Start – waren die ersten Teilnehmer längst auf der Strecke. In Waldbröl-Hahn kamen zu dieser frühen Stunde schon die ersten Radler an, um sich an der Raststation – einer von insgesamt fünf – die Teilnehmerkarte stempeln zu lassen. Die Oberbergische Volkszeitung war wieder Medienpartner.
Viele ehrenamtlich Helfer
Um 9 Uhr waren die 20 ersten Radler schon durch, berichtet Martina Müller, die zusammen mit Mila Braatz die Stempel verteilte. Nach dem offiziellen Start ging es dann Schlag auf Schlag. Dass sich die Anzahl der Räder mit Elektromotor nochmals erhöht hat, war nicht nur ihr Eindruck. Normale Drahtesel musste man in der Masse buchstäblich suchen.
Müller und Braatz waren zwei von vielen Dutzend ehrenamtlichen Helfern , die den autofreien Sonntag ermöglichten. THW, CVJM und mehrere Dorfgemeinschaften gewährleisteten einen reibungslosen Ablauf. Die Helfer bekamen ein dickes Lob seitens der Stadt Waldbröl und der Gemeinde Nümbrecht.
In Abwesenheit der beiden Bürgermeister dankten deren allgemeinen Vertreter Manfred Schneider (Nümbrecht) und Ulrich Domke (Waldbröl) – auch sie waren natürlich mit dem Rad gekommen – den Helfern. Beide hofften morgens gegen Veranstaltungsbeginn, dass es sich im Laufe des Tages nicht zu sehr aufheizen möge.
Torsten Schöpe, Christian Simara und Dietmar Harscheid hatten an den Wetterbedingungen nichts auszusetzen. Die drei Nümbrechter, die regelmäßig zusammen radeln, hatten sich schon gegen 8 Uhr morgens in die Sättel geschwungen und sich im Wald warm gefahren.
Fahrrad-Gottesdienst in Hahn
Die Rundroute des autofreien Sonntags absolvierte das Trio dann gleich zweimal – nicht ohne sich an den einzelnen Raststationen mit kalten Getränken zu erfrischen. „Mit alkoholfreiem Kölsch oder Radler“, versicherte Harscheid augenzwinkernd.
Wiebke Schöne aus Waldbröl hingegen hatte sich das E-Bike ihrer Schwester ausgeliehen. „Das ist heute mal eine tolle Gelegenheit, auf der Straße zu üben. Ich überlege nämlich, mir auch ein neues Rad zu kaufen.“
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Auch die rund 250 Gläubigen, die sich zum Fahrrad-Gottesdienst einfanden, hatten größtenteils ihr Rad dabei. Die evangelische Allianz Waldbröl hatte dazu eingeladen. Pfarrer Jochen Gran begrüßte die Menschen, die auf Bänken, Heuballen oder auf der Wiese Platz genommen hatten, im „Amphi-Theater von Hahn“. Tatsächlich erinnerte die abschüssige Wiese unweit des Hahner Dorfplatzes ein bisschen an antike Veranstaltungsorte – und ganz wie die alten Römer hatte die Dorfgemeinschaft Hahn Sonnensegel als Schattenspender für die Anwesenden aufgezogen.
Auch Jogger am Start
Harald Wirths aus Hahn berichtete, dass allein aus dieser Dorfgemeinschaft 50 bis 60 Leute mitgeholfen haben, den Tag vorzubereiten. Für die Hahner gab’s von Pfarrer Gran sogar noch ein Extra-Lob. „Was für ein hübsches Dorf“, habe am Samstag bei einer Begehung ein Begleiter über Hahn gesagt. „Ja“, habe Gran geantwortet, „aber du musst dir erst mal die Menschen ansehen – die sind auch noch nett“.
Weniger nett waren hingegen bis dato Unbekannte, die in der Nacht zu Freitag auf Waldbröler Gebiet im Bereich Ruh, Hoff und Bohlenhagen zahlreiche Absperrbaken gestohlen hatten. Doch das tat der fröhlichen Stimmung keinen Abbruch. Am Ende war klar, dass sich wieder etliche Oberberger beim autofreien Sonntag Fleißkärtchen verdient hatten – darunter auch der Jogger, der nicht nur eine 16-Kilometer-Runde absolviert hat. Torsten Schöpe: „Der ist mir jedenfalls gleich zweimal entgegengekommen.“