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Bau-Boom in NümbrechtFast 60 neue Grundstücke sollen entstehen

Lesezeit 3 Minuten

Zuletzt wurde am Nümbrechter Holunderweg kräftig gebaut, die 25 Grundstücke dort waren ruckzuck verkauft.

Nümbrecht – Auf dem Papier sind die neuen Grundstücke längst vergeben, tatsächlich aber sind sie aber noch nicht mal erschlossen. Zügig soll das im kommenden Jahr geschehen, damit Nümbrecht spätestens 2021 vor allem jungen Familien frischen Baugrund anbieten kann. Denn den gibt es zurzeit nicht mehr: Am Neubaugebiet Sohnius Wiese hängt ebenso das „Ausverkauft“-Schild wie am Holunderweg. Und auch an der Stockheimer Straße und am Eichfeld ist nur noch wenig Land zu haben.

Neuer Grund und Boden, neue Bauprojekte

Doch hat die Verwaltung auf der Sängertshöhe in der Nähe des Ölsbachtals und an der Jakob-Engels-Straße Grund und Boden ausgemacht, der bald bebaut werden könnte. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses am Dienstagabend dafür aus, dass dies geschehen soll. „Wachstumsfantasien haben wir nicht“, sagt Manfred Schneider, Leiter des Fachbereichs Bauen, mit Blick auf die für Nümbrecht prognostizierten Einwohnerzahlen in der Zukunft. „Es geht darum, die Zahl der Nümbrechter wenigstens stabil zu halten.“

Planungsstart noch in diesem Jahr

So soll an der Sängertshöhe auf einer Fläche von 3,5 Hektar Bauland mit einer Größe von rund einem Hektar entstehen – nach Angaben von Schneider entspricht das gut 40 Grundstücken mit Größen zwischen 600 und 900 Quadratmetern. „Dafür liegen uns bereits 49 Anfragen vor“, schildert der Fachbereichsleiter. An der Jakob-Engels-Straße und damit am Rand der Nümbrechter Mitte könnten weitere 18, „vielleicht sogar 20“, neue Grundstücke entstehen auf einer Fläche von fast zwei Hektar. Während die Planung dort noch ganz am Anfang steht, ist das Projekt Sängertshöhe weit gediehen.

Beide Vorhaben sollen einem beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b des Baugesetzbuches folgen: Dieser soll der Wohnungsnot begegnen und erlaubt Kommunen noch bis 31. Dezember, in gewissen Grenzen Grundstücke – allein für Wohnraum – auszuweisen. Für das Bauland auf der Sängertshöhe muss die Gemeinde allerdings einen Ausgleich schaffen: Dafür ist laut Schneider ein Teil des Golf-Parks an der Dr.-Schild-Straße vorgesehen, der dann zu einer Grünfläche erklärt werde. „Mit den betroffenen Landwirte auf der Sängerhöhe haben wir uns überdies schon geeinigt zum Beispiel durch einen Tausch von Grundstücken“, berichtet Schneider und kündigt an, dass 2021 wohl auch die Planung für eine neue Feuerwache starten könnte, die ebenfalls da gebaut werden und über die Gouvieuxstraße erreichbar sein soll. Landschaftliche Belange gelte es übrigens nicht zu beraten, sagt Schneider.

Naturschutzbeirat übt Kritik

Der Naturschutzbeirat des Oberbergischen Kreises, bei dem das Thema in dieser Woche ebenfalls auf der Tagesordnung stand, ist da ganz anderer Meinung und stimmte fast einstimmig gegen das Projekt. Wegen der besonderen Rechtslage hat der Beirat aber keine Handhabe.

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An der Erschließung des Baulands feilt Nümbrechts Bauabteilung noch: Sie soll nämlich über den stark befahrenen Maiglöckchenweg führen, an dem auch das Awo-Familienzentrum Louise-Schroeder beheimatet ist. Bauliche Veränderungen seien also notwendig, erklärt Fachbereichsleiter Schneider. „Auch planen wir neue Parkplätze.“

Gemeinde kauft Straße in Bierenbachtal

Um im Norden der Ortschaft Bierenbachtal neuen Baugrund erschließen zu können, will die Gemeinde eine Verbindungsstraße kaufen, die von der Freibadstraße zum Lindenweg führt und über das Grundstück der frühen Erholungs- und Tagungsstätte des Evangelischen Kirchenkreises verläuft. „Mit dem sind wir uns einig“, berichtete Bürgermeister Hilko Redenius jetzt im Planungs- und Umweltausschuss.

Dem in Düsseldorf ansässigen Kirchenkreis gehört das rund 33 000 Quadratmeter große Areal, auf dem seit April 2018 ein Mehr-Generationen-Projekt heimisch werden will. Da der Kauf aber immer noch nicht besiegelt sei, habe die Gemeinde jetzt direkt mit dem Noch-Eigentümer verhandelt, schildert Redenius. Bisher hatte das Rathaus ein Vorkaufsrecht für diese Straße. Ausgebaut werden solle diese Strecke so schmal wie möglich, schilderte Redenius. (höh)