Baum am Heimatmuseum BergneustadtFriedenseiche steht auf dem Prüfstand
Bergneustadt – Die Zukunft der „Friedenseiche“ in der Bergneustädter Altstadt bleibt ungewiss. Nach einem Ortstermin des Umweltausschusses am Schmittenloch-Weg neben dem Heimatmuseum müssen die Ratsfraktionen nun entscheiden, wie viel ihnen der Erhalt des historischen Baums wert ist.
Der von der Stadt beauftragte Experte Florian Bremicker bekräftigte vor Ort seine Einschätzung, dass der Baum unheilbar krank ist. Der Pilzbefall mache zweifelhaft, dass der Baum erhalten werden kann. Dass die Eiche deshalb eine Gefahr für die Passanten darstellt, ist von örtlichen Vertretern des Naturschutzbundes und der SPD im Vorfeld bestritten worden. Zudem hatten diese in einer Presseerklärung geargwöhnt, „dass die Eiche letztlich nur weichen soll, damit ein Aufzugprojekt in die Altstadt realisiert werden kann“. Diese Unterstellung weist Bürgermeister Matthias Thul zurück. Beim geplanten Ausbau des „Brückenschlags“ in der Altstadt spiele der Baum keine Rolle.
Stadt muss Gutachten einholen
Um die Frage zu klären, ob und wie der Baum erhalten werden kann, müsste die Stadt ein Gutachten einholen, sagt der Bürgermeister. Dafür würden dann Proben entnommen und die Sturmfestigkeit des Baumes experimentell überprüft. Dieser Aufwand schlage mit mehr als 10 000 Euro zu Buche. Ob sich die Stadt das leisten will, müsse nun die Politik entscheiden. Die Friedenseiche kommt darum erneut auf die Tagesordnung des Umweltausschusses.
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Bürgermeister Thul versichert, dass er selbst den Baum gern erhalten würde, solange die Standfestigkeit nicht in Frage steht: „Selbst wenn die Eiche tot ist, ist sie noch ökologisch wertvoll.“ Der stattliche Baum gehört zu einer Reihe von Eichen, die nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1871 gepflanzt wurden. Weitere stehen im Stadtwald, am unteren Ende des Herwegs und an der Hauptkreuzung „Deutsches Eck“.