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Neben SchauspielhausOberbergerinnen reanimieren Bergneustädter Bistro

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Ein Kölsch auf den Neuanfang: Viktoria Hepner bei der Wiedereröffnung des Bistros im Bergneustädter Schauspielhaus.

Bergneustadt – Bislang war der Betrieb in dem urigen Gebäude an der Kölner Straße in Bergneustadt überschaubar. Doch das soll sich nun ändern. Axel Krieger, der seit 28 Jahren das zweitkleinste Schauspielhaus Deutschlands führt und auch das anliegende Bistro bewirtschaftete, übergibt den kulinarischen Part an zwei Nachfolgerinnen.

Die neuen Betreiberinnen sind waschechte Oberbergerinnen. Viktoria Hepner (36), die in Estland geboren ist, wuchs in Bergneustadt auf. Ihre Partnerin, die 33-jährige Denise Peyser-Fränzel, stammt aus Windhagen. Die beiden kennen sich bereits seit 2006, ein Paar sind sie seit 2018. Unter der Woche gehen die beiden ihren Hauptberufen nach. Viktoria ist stellvertretende Geschäftsführerin eines Orthopädie-Geschäfts und Denise arbeitet als Lehrerin an einem Siegener Berufskolleg.

Im Vorbeigehen auf Bistro aufmerksam geworden

Doch am Wochenende widmen sie sich ab sofort ganz ihrem Bistro. Von 11 bis 18 Uhr bieten sie dort ihren Gästen regionale und saisonale Köstlichkeiten an. Aufmerksam auf das Bistro ist Viktoria Hepner beim Vorbeischlendern geworden – sie wunderte sich über den spärlichen Betrieb. Daraufhin kontaktierte sie Matthias Thul, Bürgermeister von Bergneustadt und zugleich ein Bekannter der beiden Frauen. Nur wenige Tage später, fand auch schon das erste Treffen mit Axel Krieger statt.

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Kennen sich seit 2006, sind seit 2018 ein Paar und freuen sich nun auf die Gäste: Denise Peyser-Fränzel (links) und Viktoria Hepner.

„Axel trug ein Flamingo- und ich ein Kolibri-Hemd. ’Das passt schonmal’, dachte ich mir in dem Moment“, erzählt die 36-Jährige lachend. Im Sommer, während der Programmpause des Schauspielhauses, startete die Renovierung. Mit tatkräftiger Unterstützung durch Familie und Freunde wurde selbst Hand angelegt und von Grund auf umgestaltet. Bloß ein paar Möbelstücke wie die Kuchentheke oder einige Stühle blieben erhalten.

Bistro soll ein Wohlfühlort sein

Bei der Einrichtung sei besonders der Gemütlichkeitsfaktor von Bedeutung gewesen. „Unser Bistro soll ein richtiger Wohlfühlort sein. Wie ein kleines Wohnzimmer, wo man was zu Essen bekommt“, so die gebürtige Windhagenerin. Die moderne und schlichte Einrichtung steht dabei im starken Kontrast zu der mit Antiquitäten vollbepackten alten Möblierung.

Das Tagesgericht variiert jedes Wochenende und es kann zwischen zwei Gerichten gewählt werden: eins mit und eins ohne Fleisch. „Es wird genutzt, was gerade da ist. Was weg ist, ist weg. Das wollen die Leute aber auch so“, sagt Hepner. Bei der Zubereitung sollen vor allem Lebensmittel mit regionalem Bezug verwendet werden. „Wir haben eine Bürgermeisters-Komplott-Schorle kreiert, mit Früchten direkt aus dem Garten des Stadtoberhauptes“, erzählt Peyser-Fränzel.

Bistro soll auch Schauspielhaus unterstützen

Durch die Wiedergeburt des Bistros, soll auch das Schauspielhaus einen Aufschwung erleben. „Die Renovierung soll auch die Aufmerksamkeit auf das Schauspielhaus lenken“, so Hepner. Zu den Spielzeiten ist die Küche zwar geschlossen, dennoch stehen Getränke und Snacks für die Besucherinnen und Besucher zur Verfügung. „Mit der Werbung über die sozialen Netzwerke, möchten wir auch das Schauspielhaus supporten“, erläutert die 33-Jährige.

Was die Zukunft bringt, ist noch unklar. „Unser Projekt steckt noch in den Baby-Schuhen. Man muss gucken, wie es ankommt. Unser Konzept ist es, kein Konzept zu haben“, ist sich das Paar einig. Dankbar ergänzen sie : „Ohne unsere Familie und ohne Axel wäre das nicht möglich gewesen“.

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Das Bistro erfordert viel Arbeit, das weiß Axel Krieger selbst am besten: „Es erfordert unfassbare Kraft, Schauspielhaus und Bistro parallel zu leiten. Für eine Person alleine ist das kaum zu schaffen“. Lange war seine ehemalige Frau Christine Bretz mit an Bord. In Zukunft konzentriert er sich allein auf das Schauspielhaus. Den neuen Betreiberinnen traut er viel zu. „Die machen das super. Anders als ich, aber das ist gut so“.