Vor 100 und 50 JahrenBergneustädter Schützenvereine feiern Jubiläum gemeinsam
Bergneustadt – Unter dem Motto „150 Jahre treffsicher“ feiern die beiden Vereine FC Wiedenest-Othetal und der Schützenverein Pernze-Wiedenest ihr 50- und 100-jähriges Bestehen gemeinsam. Mit einem Jahr Verspätung aufgrund der Corona-Pandemie findet die große Jubiläumssause am kommenden Freitag und Samstag, 29. und 30. April, auf dem Schützenplatz Pernze statt.
Zum Auftakt am Freitag heizt die Band Bergish Blend mit DJ Kippse ab 17.30 Uhr bei einer 90er-Jahre-Party ein. Am Samstag folgt dann mit dem Kölschen Abend der Höhepunkt des Festwochenendes, auf den Mitsingkünstler Ralf Dreßen einstimmt, bevor die kölschen Bands Kuhl un de Gäng, Klüngelköpp und Miljö ihr Publikum zum Schunkeln und Feiern animieren.
Nach dem ersten Weltkrieg gegründet
Drei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Wunsch aus dem Dörspetal nach einem eigenen Schützenverein immer lauter. Im September 1921 trafen sich 30 Interessierte im Saal der Gaststätte von Leopold Engels (später Gaststätte Lemmer). Am Ende war nicht nur der Schützenverein Pernze gegründet, auch einen siebenköpfigen Vorstand konnte der Schützenverein vorweisen.
Einstimmig wurde Franz Bloeink zum Vorsitzenden gewählt. Des weiteren sollten Ferdinand Köster, Fritz Neuhaus, Arnold Röttger, Willy Weyland, Gustav Lemmer, Werner Ochel, Paul Köster sowie Hermann Steinbach die Geschicke des jungen Vereins lenken.
Erstes Schützenfest noch im Gründungsjahr
Noch im Gründungsjahr fand das erste Schützenfest auf dem Festplatz in der Hannemicke unter Mitwirkung des Musikvereins Schreibershof statt. Mit Josef Schröder aus Pernze fanden die Schützen ihren ersten König. Werden heute neben dem König auch Kaiser, Prinz, Kinderkönig und seit 2014 auch eine Dörspekönigin per Schießwettbewerb ermittelt, stellte in den ersten Jahren nur das Königsschießen das Highlight des Schützenfestes dar.
Während der Verein zwischen 1939 und 1949 ruhte – auf Schützenfeste wurde aufgrund hoher Arbeitslosigkeit bereits seit 1932 verzichtet – erfolgte unter Beteiligung zahlreicher alter und neuer Mitglieder am 13. Mai 1950 im Vereinslokal Lemmer die Neugründung des Vereins, nun unter dem Namen Schützenverein Pernze-Wiedenest.
2013 Entschluss zum Vereinsheim-Bau
Im selben Jahr wurde wieder gemeinsam gefeiert. Drei Jahre später wurde der Festplatz erworben, der bis heute Schauplatz der Schützenfeste ist. Zudem wurde der Platz bis in die 80er Jahre auch als Sportstätte genutzt. Das Vereinsleben indes spielte sich seit Mitte der 80er in der Mehrzweckhalle ab. Nachdem auch diese nicht mehr zur Verfügung stand, entschied man sich 2013, ein Vereinsheim – eigener Schießstand inklusive – zu bauen, in direkter Nachbarschaft zum Festplatz. Nach vierjähriger Bauzeit fand 2017 die Einweihung statt.
Ein weiteres Highlight in der Vereinsgeschichte stellte das Ausrichten des Bundesschützenfestes des Oberbergischen Schützenbundes dar. Heike Müller durfte sich als Erste mit diesem Titel schmücken. Mit der Neugründung erhielten die Schützen einen neuen Vorsitzenden: Adalbert Valbert. Der Verein hatte in den 100 Jahren seines Bestehens gerade einmal sechs Vorsitzende. Jüngst wurde Bastian Kaufmann zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er folgte Frank Stoffel, der das Amt zuvor innehatte.
Anfangs glaubte niemand an die Fußballer
„Nach einem Jahr seid ihr wieder weg vom Fenster!“, stellten die Bewohner und auch andere Vereine im Ort 1971 wiederum dem neugegründeten Sportverein Wiedenest eine eher negative Zukunftsprognose. Nach dem ersten Jahr des Bestehens folgten mittlerweile 50 weitere, und Fußball wird im Oberen Dörspetal immer noch gespielt.
Gegründet wurde der SV Wiedenest am 20. Februar 1971 in der Gaststätte Schneider mit 34 Mitgliedern. Zum ersten Vorsitzenden wurde Ludwig Clemens gewählt. Der Spielbetrieb fand damals sowohl auf dem vom Verein angemieteten Sportplatz in Lieberhausen als auch auf dem heutigen Schützenplatz des Schützenvereins in Pernze statt.
Sportgelände in Eigenleistung errichtet
Die sportlichen Anstrengungen wurden schnell von Erfolg gekrönt und ein neues Sportgelände musste her. Dieses errichteten die Mitglieder des Vereins in Eigenleistung – und nach zwei Jahren erfolgte am 30. Mai 1980 die Einweihung des neuen Sportgeländes. In den Jahren nach der Einweihung in Pernze wurde erstmals die Marke von 300 Mitgliedern überschritten und stieg mit dem Ausbau der Jugendabteilung weiter an.
Zweimal den Sepp-Herberger-Preis gewonnen
Auch sportliche Erfolge stellten sich alsbald ein. So nahm der Verein sowohl 1987 als auch 1993 den Sepp-Herberger-Preis für seine Jugendarbeit entgegen. Als schließlich im Jahr 2000 durch die Strukturreform des Fußballverbandes Mittelrhein aus den Fußballkreisen Oberberg und Rhein-Berg der Fußballkreis Berg entstand, war der SV Wiedenest sowohl im Junioren- als auch im Seniorenfußball bereits erfolgreich.
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Die 2000er Jahre prägten zahlreiche Baumaßnahmen und der Zusammenschluss mit der Fußballabteilung des TuS Othetal zum FC Wiedenest-Othetal. Zu den baulichen Maßnahmen gehören unter anderem die Tor- und Zaunanlage (2005), das Vereinsheim (2007), Kunstrasenplatz und moderne leichtathletische Anlagen (2010) sowie der Neubau der Umkleiden und Duschen direkt am Sportplatz (2015). Die Mitglieder des FCWO freuen sich mit zahlreichen Gästen ihr Jubiläum zu feiern.