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TalparkVorwürfe gegen Stadt Bergneustadt wegen Spielplatz auf Gelände der ehemaligen Deponie

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Blick in den neuen Talpark in Bergneustadt.

Der neue Talpark in Bergneustadt.

Auf dem Gelände des Talparks habe einst eine Müllkippe befunden, sagt der Bergneustädter Lotar Gothe und befürchtet giftige Stoffe im Boden.

Am Samstag hat die Stadt Bergneustadt die Eröffnung des für 1,4 Millionen Euro sanierten und neugestalteten Talparks gefeiert – samt Spielplatz mit einer großen Kletterburg mit mehreren Türmen. Doch genau zum Bau dieses Spielplatzes erhebt der Bergneustädter Lothar Gothe nun schwere Vorwürfe gegen die Stadt. Auf dem Gelände des Talparks habe sich vor 60 Jahren eine Müllkippe befunden.

Bergneustadts Bürgermeister sieht Vorwürfe als nicht gerechtfertigt an

Dort seien „teils hochproblematische Abfälle“ abgeladen worden. „Die Kippe ist da immer noch. Denn seinerzeit hat man nach der Devise ‚Aus den Augen, aus dem Sinn‘ die krasse Umweltsünde samt verrohrtem Bachlauf einfach unter Erdaushub verschwinden lassen und darauf Park und Spielplatz angelegt“, äußert sich Gothe gegenüber dieser Zeitung. Wenn eines Tages die, laut Gothe, noch im Boden vorhandenen Betonrohre undicht werden, könne die Dörspe mit einem „undefinierbaren Chemiecocktail“ vergiftet werden. „Dann werden es leider die heute so begeisterten Kinder sein, welche die Folgen tragen müssen“, so Gothe.

Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul sieht diese Vorwürfe als nicht gerechtfertigt an. „In der Talstraße hat es tatsächlich mal eine Haushaltsdeponie gegeben, das kann ich bestätigen. Diese ist damals zugeschüttet worden“, so der Bürgermeister. Im Jahr 1992 habe es jedoch erste Bodenproben gegeben – so tief, dass es schon damals keine Bedenken gegen den Bau eines Spielplatzes gegeben habe, so der Bürgermeister.

Vor rund 19 Jahren hatten dann an gleicher Stelle umfangreiche Kanalarbeiten stattgefunden. „Diese gingen bis zu fünfeinhalb Meter in die Tiefe. Wir haben diese Arbeiten damals genutzt, um den Großteil des Mülls herauszuholen und zu entsorgen. Das hat viel Geld gekostet“, so der Bürgermeister. Einen Anlass für Sorge vor Giftstoffen müsste auch wegen dieser Entsorgung kein Besucher des Spielplatzes haben. „Es besteht keine Gefahr“, betont Thul.