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Ukraine-KriegBergneustädter Stadtrat verabschiedet Resolution

Lesezeit 3 Minuten
Friedenslicht

Bürgermeister Matthias Thul zündete gemeinsam mit einem jungen Bergneustädter eine Kerze an.  

Bergneustadt – Die Invasion der russischen Armee in der Ukraine hat ganz Oberberg in Aufruhr versetzt. Überall versammeln sich Oberberger zu Friedensgebeten, vielerorts werden Hilfsgüter gesammelt. Der Mittwochabend wurde auch in Bergneustadt überschattet vom Krieg mitten in Europa – die Stadtpolitik, die der Rat bei seiner Sitzung diskutierte, geriet zur Nebensache. Die Stadtverordneten änderten kurzerhand ihre Tagesordnung, um direkt zu Beginn eine Resolution zu beschließen, in der sie Putins Angriffskrieg verurteilen.

In dem Papier fordert das Stadtparlament unter anderem, die russische Regierung solle die Kämpfe sofort einstellen, ihre Truppen abziehen und den Status Quo vor dem Einmarsch wieder herstellen. Der Rat fordert das russische Volk auf, ihrer Regierung den Rückhalt zu entziehen. Zudem will der Rat, dass am 18. März – dem achten Jahrestag der Annexion der Krim – vor allen öffentlichen Gebäuden der Stadt die ukrainische Flagge gehisst wird.

So können Sie für die Ukraine spenden

An vielen Stellen im Oberbergischen Kreis werden Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine entgegengenommen. Hier eine Übersicht:

Beim Großhandel von Daniel Fisch an der Sternstraße 3 in Gummersbach-Dieringhausen, werden täglich von 8 bis 15 Uhr und nach telefonischer Absprache außerhalb der Geschäftszeiten Hilfsgüter (außer Getränke) angenommen. Benötigt werden Bettwäsche, Matratzen, Rollstühle, Gehilfe, Krücken und Lebensmittel sowie Kinderbekleidung und Spielwaren. Weitere Infos: (0 22 61) 9 97 51 72.

Die Caritas hat an der katholischen Kirche in Gummersbach einen „Gabenzaun“ aufgestellt. Dort findet man auch Bankdaten, wenn man Geldspenden für die Ukraine auf das Konto der Caritas überweisen möchte. Zu Spenden ruft auch der Evangelische Kirchenkreis An der Agger auf. Das Konto der Diakonie-Katastrophenhilfe findet man unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden.

Medizinische Hilfsmittel, Kleidung und Hygienemittel nimmt das Team der Alternativen Krankenpflege Uwe Söhnchen montags und dienstags, von 14 bis 16 Uhr, in ihrer Geschäftsstelle in Engelskirchen-Ründeroth, Hauptstraße 18, entgegen. Infos: (0 22 63) 9 68 49 94.

Die Flüchtlingshilfe Engelskirchen sammelt in ihrer Lagerhalle in Ründeroth, Oststraße 26, Hilfsgüter für die Ukraine. Dort können mittwochs, 9 bis 12 Uhr, vor allem Haushaltsgegenstände wie kleine technische Geräte, Spielzeug und Kleidung abgegeben werden.

Am Sonntag, 6. März, 9 bis 12 Uhr, findet ein Spendenlauf der „JensLäufe“ auf dem Steinmüllergelände statt. Unterstützt wird die Aktion von Daniela Kindel und Milena Frusteri. Anmeldung bis Samstag, 18 Uhr, unter jensklein1@t-online.de. Wer nicht läuft, aber trotzdem helfen möchte kann via Paypal (jensklein1@t-online.de) spenden, Stichwort „Ukraine-Hilfe“. (bs)

Den Text hatten die Ratsfraktionen erst kurz vor der Sitzung abgestimmt. Mit Ausnahme der UWG gaben alle ihre Zustimmung. UWG-Fraktionsvorsitzender Jens-Holger Pütz hatte einen kürzeren Text vorgeschlagen, weil er die Sorge hatte, der kleine Stadtrat mache sich mit seinen Forderungen an die russische Regierung lächerlich. Der kürzere UWG-Text wurde aber mehrheitlich abgelehnt.

Später informierte die Verwaltung über Flüchtlingszahlen. Seit Beginn der Angriffe arbeite man daran, weiteren Wohnraum für die wahrscheinlich kommenden Ukrainer zu akquirieren. Detlef Kämmerer (SPD) brachte die zwischenzeitlich in den Wartestand versetzten Pläne für den Neubau eines Flüchtlingsheims erneut aufs Tapet. Er regte an, die Planungen nun doch schneller weiterzuführen.

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Während der Ratssitzung im Krawinkelsaal brannte eine Kerze vor einer in den Ukraine-Farben Blau und Gelb angeleuchtete Leinwand. Angezündet hatte sie vor der Sitzung Bürgermeister Matthias Thul gemeinsam mit dem jungen Bergneustädter Noah Lorenz während eines öffentlichen Friedensgebets mit Vertretern der Glaubensgemeinschaften.

Der evangelische Pfarrer Michael Kalisch mahnte: „Es gibt keinen guten und gerechten Krieg.“ Kreisdechant Christoph Bersch fragte: „Wo haben wir das Böse wachsen lassen?“ und spielte damit auch selbstkritisch auf das Verhalten der katholischen Kirche an. Der freikirchliche Pfarrer Manuel Lüling betete dafür, dass „hinter der Propaganda die Wahrheit erkannt wird“. Der türkische Imam Recep Ali Özaydin wandte sich an Allah: „Leite uns auf den rechten Pfad.“