Brandschutz in OberbergReichshofs Feuerwehr fordert neue Einsatzkleidung
Reichshof – Was soll, was darf, was muss die ehrenamtliche Feuerwehr kosten? Diese Frage beschäftigt derzeit wieder die Gemeinde Reichshof, die turnusmäßig ihren Brandschutzbedarfsplan fortschreibt. Beratungsbedarf gab es im zuständigen Fachausschuss des Gemeinderats am Montag unter anderem wegen der Einsatzkleidung.
Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Sascha Frede, forderte, dass die Gemeinde in neue Schutzkleidung und Uniformen investiert. Die dafür kalkulierten Kosten von 81.000 Euro für 2022 und 161.000 Euro für den gesamten Planungszeitraum bis 2025 sind zwar kaum erheblich angesichts der Millionenbeträge, die die Gemeinde für Fahrzeuge und Gerätehäuser ausgibt. Aber die Gemeinde muss sparen, wo sie kann. So hielt es Feuerwehrmann Frede für geboten, eindringlich für eine angemessene Ausstattung mit Kleidung zu argumentieren.
Die Feuerwehr sei bemüht, unnötige Ausgaben zu vermeiden und schlage deshalb vor, dass die neue Ausgehuniform auch für Arbeitseinsätze genutzt werden kann, sagte Frede.
„Ehrenamtler kaufen sich ihre Kleidung selbst“
Es gehe aber nicht allein darum, bald 25 neue Mitglieder auszurüsten, sondern auch eine Reserve anzulegen, um Quereinsteiger einkleiden zu können. Die Schutzjacken seien extremen Belastungen ausgesetzt und müssten regelmäßig ersetzt werden. Er selbst trage selbst gekaufte Schuhe, Hemd und Krawatte. „Ist es zeitgemäß, dass sich Ehrenamtler bei der Feuerwehr ihre Kleidung selbst beschaffen? Ich denke: Nein.“
Im Ausschuss bekam Frede seitens der Politik viel Zustimmung. Kämmerer Gerd Dresbach zeigte sich allerdings überrascht davon, dass dieses Problem bei einer Besprechung vor Weihnachten keine Rolle spielte, und wandte ein, dass die Feuerwehr in früheren Jahren ihr Budget nicht ausgeschöpft habe.
Gemeinde Reichshof will Fachbüro beauftragen
Wehrführer Christoph Dick stellte zusammen mit der im Rathaus zuständigen Fachbereichsleiterin Sarah Schmidt erstmals den Entwurf des Brandschutzbedarfsplans vor. Die Arbeit daran sei aufwendiger gewesen, als er angenommen hatte, sagte Dick und kündigte an, dass die Feuerwehrspitze diese Aufgabe nicht erneut übernehmen werde. Stattdessen sollte die Gemeinde ein Fachbüro beauftragen.
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In seiner Bilanz stellte Dick fest, dass die Feuerwehr insgesamt gut ausgestattet ist. Gerätehäuser und Fahrzeugflotte seien auf einem guten Stand. Mit knapp 600 Mitgliedern und 300 Aktiven sei die Reichshofer Wehr die zweitgrößte im Kreis. Probleme gebe es bei der Verfügbarkeit am Tag, weil viele Wehrleute auswärts arbeiten. Baulichen Erweiterungsbedarf sehen Dick und Schmidt vor allem an den Standorten Heischeid und Wehnrath. „Das alles kostet eine Menge Geld“, gestand Christoph Dick ein. „Aber wir dürfen nicht an der Sicherheit unserer Bürger sparen, sondern müssen die richtige Balance finden.“