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WiehltalsperreGemeinde Reichshof möchte den Tourismus am Stausee ankurbeln

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Blick auf die Wiehltalsperre.

Reichshof – Der Bürgermeister nennt die Wiehltalsperre ein „stilles Juwel“. Anders als die Nachbargemeinden mit Agger- und Bruchertalsperre schlägt ausgerechnet das „Ferienland Reichshof“ kaum touristisches Kapital aus seinem Stausee. Das möchte Rüdiger Gennies gern ändern, wie er jetzt im zuständigen Fachausschuss des Gemeinderats erläuterte. Auch in diesem Fall heißt das Zauberwort „Regionale 2025“.

Gemeinde hofft auf Fördergelder

Über das Förderprogramm des Landes möchte der Bürgermeister die notwendigen Mittel zur Verfügung bekommen, um einen verstärkten, aber „sanften“ Fremdenverkehr an der Talsperre zu befördern. Weniger sanfte Nutzungen wie Baden oder gar Wassersport sind ohnehin ausgeschlossen, denn die Wiehltalsperre ist und bleibt ein Trinkwasserreservoir. Rund um das Ufer hält eine Schutzzone potenzielle Wasserverschmutzer ab. Gennies hofft allerdings, dass zumindest der Hauptdamm als Teil eines neuen Wegenetzes für Wanderer geöffnet wird.

Aggerverband und Kreis sind mit an Bord. Bisher haben Gennies’ Pläne nur den C-Stempel bekommen, der ihnen eine grundsätzliche Eignung bescheinigt. Die Chancen auf eine Regionale-Förderung stehen insofern nicht schlecht, als die bergische „Fluss- und Talsperrenlandschaft“ eines der sechs Handlungsfelder ist. Gennies hat ein Planungsbüro hinzugezogen, das derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt, die das Projekt auf die nächste Qualifizierungsstufe heben soll.

Weniger Wege, mehr Bildungsangebote

Der Projektantrag steht unter dem Titel „Stille Naherholung Wiehltalsperre“. Der Stausee mit seinem 46 Quadratkilometer großen Wasserschutzgebiet wird darin als „beliebtes Ziel bei Erholungssuchenden“ vorgestellt. Dem steigenden Besucherdruck soll mit einem Lenkungs- und Vermittlungskonzept begegnet werden, „das sowohl die Schutzbedürfnisse der Trinkwassertalsperre als auch die Naherholungsbedürfnisse der Menschen im Nahbereich und aus den angrenzenden Ballungsräumen in Balance bringt“.

In diesem Sinne möchte die Gemeinde die Anzahl der vorhandenen Wege verringern und stattdessen Themenwege ausschildern, die über Trinkwasser- und Naturschutz informieren. Die Bildungsangebote sollen in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg und den Wasser- und Naturschutzverbänden konzipiert werden.

Zudem könnte man im Rahmen des ohnehin laufenden Waldumbaus die Idee eines Kur- und Heilwalds umsetzen, schlägt das Konzept vor. Das würde auch gut zu dem Regional-Projekt einer bergischen Gesundheitslandschaft passen. Das Geheimnis um die bei der Talflutung verschwundenen Dörfer würde Bürgermeister Gennies bei den Infotafeln aufgreifen. Digitale Informationsangebote gehören genauso zum Konzept wie Parkplätze und Imbissangebote.

Aussichtsplattform über dem Auchelfjord

Neue Sichtmöglichkeiten, die sich schon aus dem Fichtensterben ergeben haben, sollen für Ruhepunkte genutzt werden. Eine Aussichtsplattform über dem Auchelfjord kann sich Gennies gut vorstellen. Vor allem wünscht er einen Ersatz für den 2013 wegen Baufälligkeit abgerissenen Aussichtsturm auf dem Külberg.

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Schon dessen Errichtung würde die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde übersteigen. Und das Regionalforstamt, das den Külbergturm damals für die Waldbrandbeobachtung errichten ließ, hat kein Interesse an einer neuen Konstruktion, berichtete der Bürgermeister nun im Ausschuss. „Das Amt hat abgewunken.“

Bleibt nur das Regionale-Förderprogramm. Bis zu einer Realisierung der „Stillen Naherholung“ wird also noch einiges Wasser in die Wiehltalsperre fließen.