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Corona-Krise in WipperfürthSpürbare Verunsicherung bei den Kunden

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Margret Wittfeld, die Inhaberin des Geschenkhauses Waldmann freut sich über treue Stammkundschaft.

Wipperfürth – Ein Streifzug durch die Innenstadt am Samstagvormittag. Seit einer Woche dürfen kleine Geschäfte ihre Türen für Kunden wieder öffnen. Wie ist die Stimmung, wie laufen die Geschäfte, wie haben die Inhaber die Zeit des Lockdowns erlebt? Der erste Eindruck beim Gang über die Untere Straße: Es ist fast menschenleer. Wer erwartet hatte, dass die Menschen in Scharen den sonnigen Samstagvormittag nutzen, um die wiedergewonnenen Einkaufsmöglichkeiten zu stürmen, der sieht sich getäuscht. An der Kasse einer großen Drogerie hat sich eine Schlange von Menschen gebildet, die gebührend Abstand voneinander halten. Vor einer Metzgerei warten draußen vier Kunden, Mundschutzquote 50 Prozent. Ansonsten ist nirgends viel los.

„Man spürt die Verunsicherung der Menschen“, sagt Margret Wittfeld, Inhaberin des Geschenkhauses Waldmann. Das Kaufverhalten sei noch nicht wieder so da wie vor Corona. Zum Glück habe sie viele Stammkunden, die ihr die Treue halten und nicht im Internet einkaufen. Das Traditionsgeschäft, das sie vor sieben Jahren übernommen hat, war fünf Wochen lang geschlossen.

Die Kundenüber Disziplin

Entsetzt ist Margret Wittfeld über Bilder aus den Großstädten wie Köln und Düsseldorf, wo in den Fußgängerzonen von Abstandhalten nicht viel zu sehen war. Das sei in Wipperfürth ganz anders. Sie hofft, dass die disziplinierten Kleinstädter nicht für die Unvernunft in den Metropolen bezahlen müssen, wenn die Lockerungen eventuell wieder zurückgenommenen werden.

Auch Andrea Windt spürt die Zurückhaltung ihrer Kundschaft. Sie betreibt ein paar Schritte weiter die Modeboutique Guapa. Anfang der Woche sei viel los gewesen, berichtet sie. Aber das Geld scheint im Moment eben nicht so locker zu sitzen.

Die Modeboutique Guapa, hier mit Meike und Andrea Windt (v.l.), hat als zweites Standbein den Online-Handel.

Ihr habe das Internet durch die Zeit des Lockdown geholfen. Seit vielen Jahren schon vertreibt sie ihre Artikel auch online. „Viele haben jetzt versucht, auf diesen Zug aufzuspringen. Aber so schnell geht das eben nicht. Da steckt viel Arbeit drin, Fotos machen und online stellen, Bestellungen verschicken, Retouren bearbeiten und so weiter“, sagt sie. Das geht nicht mal eben von allein. Zum Glück habe sie ein gutes Verhältnis zu ihrem Vermieter. Der ist ihr in Zeiten der Krise entgegengekommen. „Es ist ja klar, dass der auch kein Interesse daran hat, dass wir hier dichtmachen müssen“, sagt Andrea Wind. Wichtig sei aber eben auch, dass man vernünftig mit den Leuten spricht.

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Dass jetzt so viele Selbstständige nach staatlicher Unterstützung rufen, dafür bringt die Geschäftsfrau nur wenig Verständnis auf. „Für meine Aushilfen ist das natürlich eine ganz schwierige Situation, da muss ich schauen, wie ich die irgendwie durchbringe“, so sagt sie. „Wenn ich aber als Unternehmerin nach vier Wochen nicht mehr weiß, wie ich was zu essen auf den Tisch bringen soll, dann hat doch schon vorher etwas nicht gestimmt.“