Denklingen – Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen hat ein Prinzenpaar gefunden. „Tollitäten gehören zum Karneval wie das Salz in der Suppe“, sagte Präsident Hansi Welter im Gespräch mit dieser Zeitung. Und: „Besondere Situationen erfordern besondere Lösungen.“
So hat er sich am Samstag selbst bereit erklärt, gemeinsam mit seiner Prinzessin Karolin Schmitz, mit der er seit knapp einem Jahr verheiratet ist, die KG als Prinz durch die Session 2021/22 zu führen. „Die Proklamation im Januar habe ich mir ohne ein Prinzenpaar oder Dreigestirn einfach nicht vorstellen können.“
Entscheidung fiel bei Weinfest in der Pfalz
Karolin erklärt, wie es dazu gekommen ist: Während der Pandemie habe sich aus den Reihen der Karnevalisten eine „Wurst- und Bier-Gruppe“ gebildet, um sich wenigstens ab und zu bei Grillabenden zu treffen. Am letzten Wochenende war die 18-köpfige Truppe auf einem Weinfest im rheinland-pfälzischen Gau-Algesheim und dort sei die Entscheidung gefallen.
Eine Bedingung habe sie aber gestellt: „Wir machen das nur, wenn ihr alle in den Hofstaat kommt.“ Auf der Rückfahrt hätten sie Karnevalslieder gehört und dabei schon die Musikauswahl zusammengestellt. Inspiriert von einem Song der Bläck Fööss haben sie ihr Motto gewählt: „Fastelovend sin mer widder do.“ Karolin meint lachend: „Dafür braucht man sonst ein halbes Jahr.“
Karnevalistisches Urgestein in Denklingen
Hansi Welter ist karnevalistisches Urgestein in Denklingen. Schon vor der Gründung der KG 1986 hat er mit dem SSV Denklingen auf Sitzungen gekellnert. Der 61-Jährige ist in Denklingen aufgewachsen, hat in Waldbröl Abitur gemacht und ist nach seinem Kölner Jurastudium seit knapp 30 Jahren als Rechtsanwalt bei einem Gummersbacher Unternehmen tätig. Seine beiden Töchter Johanna (25) und Theresa (24) studieren ebenfalls in Köln.
Seit der Session 1999/2000 mit dem ersten Karnevalszug in der Denklinger Geschichte ist er aktiv in der KG, vier Jahre später war er schon einmal Prinz und ist seit der Session 2005/2006 Präsident des Vereins.
Seine Frau Karolin ist 1965 in Haan geboren und lebt seit 1974 im Oberbergischen, anfangs in Nümbrecht, später in Wiehl. Dort hat sie das Gymnasium absolviert und eine Ausbildung als Bankkauffrau angeschlossen. Seit 33 Jahren ist sie Flugbegleiterin bei der Lufthansa. 1996 kam ihre Tochter Nicola zur Welt, die jetzt in Köln Medizin studiert.
Seitdem sie zwölf Jahre alt war, hat Nicola bei den „Pänz von der Burg“ getanzt und wenig später ist auch ihre Mutter unter die Karnevalisten gegangen. Ihre künftigen Aufgaben als Prinzessin sind Karolin nicht unbekannt: Seit drei Jahren ist sie bei den „Jecken der KG“ und bereits dreimal war sie im Hofstaat.
Trotz verletzter Schulter als Karnevalsprinz am Start
Trotz eines Handicaps will Welter als Prinz in die Session gehen: Bei einem Sturz auf einer Wandertour in den Chiemgauer Alpen hat er sich die rechte Schulter so schwer verletzt, dass er nächste Woche noch operiert werden muss: „Der Verein ist mir so wichtig, dass ich das trotzdem machen will – auch wenn ich gerade den Arm brauche, um ,Alaaf’ zu rufen.“
Sein erster Einsatz wird am Sonntag, 7. November, um 11.11 Uhr bei der Sessionseröffnung auf dem Denklinger Burghof sein – unter freiem Himmel und unter 3G-Bedingungen. Dort startet auch der Vorverkauf für die Proklamation im Nümbrechter Parkhotel am 7. Januar 2022.
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Welter ist selbst gespannt, wer in der Session die Aufgaben des Präsidenten übernimmt: „Der Vorstand hat gesagt, ich brauche mir keine Sorgen zu machen.“