Der lange Weg zur neuen SchulePlanungsrecht verzögert Neubau in Agathaberg
Wipperfürth – Wie geht es weiter mit dem beabsichtigten Neubau der Grundschule Agathaberg? Die Wipperfürther CDU hatte im Rat einen Antrag eingereicht, mit dem Ziel, die Neu- und Umbaumaßnahmen an den Grundschulen zu priorisieren – sie also ganz nach vorne zu setzen – das soll vor allem für die Agathaberger Schule gelten. Der politische Beschluss für Agathaberg sei zwei Jahre alt, kritisierte CDU-Fraktionschef Friedhelm Scherkenbach, „aber wir kommen keinen Schritt weiter“. Deshalb müsse der Rat ein Signal nach außen, an die Eltern, senden. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Schule in Agathaberg abgeschrieben werde.
Stadt hat kein Baurecht
Im September 2019 hatte das Architekturbüro Assmann verschiedene Konzepte für Neubau und Sanierung der Grundschule vorgestellt. Die Kosten dafür sollen rund sechs Millionen Euro betragen. Unklar ist, wie eine Interimslösung während der Baumaßnahmen aussehen soll.
Schulgeschichte
Im Jahr 1953 wurde der heute älteste Gebäudeteil der Katholischen Grundschule Agathaberg errichtet. 1963 folgte der zweite Teil. Der Pavillon kam 1988 dazu.
472 Quadratmeter beträgt die Nutzfläche der Grundschule. Ein Neubau dürfte mehr als doppelt so groß werden, vor allem, weil dort zusätzliche Räume für die Offene Ganztagsschule vorgesehen sind.
Das Hauptproblem ist, dass die Stadt für den beabsichtigten Neubau noch kein Baurecht hat und sie darüber auch nicht alleine entscheiden kann. Doch zumindest die „landesplanerische Anfrage“ bei der Bezirksregierung Köln sei positiv beschieden worden, teilte Stephan Hammer, Leiter Bauen, Planen und Umwelt bei der Stadt Wipperfürth, auf Anfrage unserer Zeitung mit. Das bedeutet, dass ein erweitertes Baurecht am Standort generell möglich ist.
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Jetzt müsse die Abteilung Hochbau den räumlichen Bedarf ermitteln und einen verbindlichen architektonischen „Rohentwurf“ erstellen, der die konkrete Lage, die Gestalt eines Schulneubaus und die Geschossigkeit beinhaltet, erklärte Hammer. Liegt der erste Entwurf vor, sollen die Pläne im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt werden. Der Ausschuss kann dann eine verbindliche Bauleitplanung auf den Weg bringen. Wann dies erfolge, könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen, so Hammer.
Aus Sicht der CDU ist auch Eile geboten, weil das Land NRW beschlossen hat, bis 2026 an allen Grundschule die Offene Ganztagsschule einzuführen. Aktuell gibt es in Agathaberg zwar eine Übermittagsbetreuung, die vom Förderverein getragen wird, aber keine OGS. Die Eltern bräuchten möglichst schnell Klarheit, so Scherkenbach. Aus Sicht der SPD handelt es sich bei dem CDU-Vorstoß nur um eine Bekräftigung eines SPD-Antrags von März 2021. Der Haupt- und Finanzausschuss hatte die Verwaltung beauftragt, eine neue Prioritätenliste für Schulbaumaßnahmen zu erstellen. „Das beinhaltet selbstverständlich auch Agathaberg“, so SPD-Fraktionschef Frank Mederlet. Der CDU-Antrag wurde einstimmig verabschiedet.