Eisenbahnfreunde GummersbachAn den Fahrtagen ist das Gedränge an den Gleisen groß
Gummersbach-Vollmerhausen – Auch wenn die Modelleisenbahnfreunde Gummersbach keine zwei Dutzend Mitglieder mehr haben – wenn sie zu ihren jährlichen Fahrtagen einladen, wird’s eng zwischen den Gleisen. So eng, dass in diesem Jahr erstmals ein Zusatztag angeboten wird: Zwischen den Feiertagen, am Samstag, 28. Dezember, gibt es erneut die Gelegenheit, sich das faszinierende Schauspiel in der Spurbreite H0 anzusehen.
Am Wochenende nutzten 260 Besucher die Gelegenheit zu einem Besuch der vereinseigenen Anlage; 60 Kinder brachten sie mit, die fast so viele Bauklötze staunten wie die Erwachsenen angesichts des von unsichtbarer Hand gesteuerten Treibens auf und neben den Gleisen.
220 Weichen und 100 Signale
Auf der einen Seite der Anlage haben die Modelleisenbahnfreunde das Bahnhofsgelände Dieringhausen samt Gleissystem von 1942 nachgebaut. Dass das eigentliche Bahnhofsgebäude im Modell etwas moderner dasteht als heute und auch die kleinen Autos, die davor parken, tut dem tollen Gesamtbild keinen Abbruch.
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Es geht ja um die Eisenbahnen. Die RB 25 kommt ebenso vorbei wie der Vorgänger namens Talent. Als die Regionalbahn gerade nicht auftaucht, flachst Vorstandsmitglied Uwe Baumann: „Verspätung? Dann ist es die RB 25.“ Auf den mehrere hundert Meter langen Gleisen fahren bis zu 30 Personen- und Güterzüge.
Moderner ICE-Bahnhof ist das Kernstück
Vis-à-vis des Bahnhofs Dieringhausen haben die Modellbahner auf der anderen Hälfte der Anlage ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Kernstück ist ein moderner ICE-Bahnhof, auf den Strecken hier sieht man aber ebenso einen Güterzug voll Kohlen. 220 Weichen und 100 Signale, dazu noch die Ovag-Busse auf den Fahrbahnen oder die Dampfwalze auf der Straße vor dem Bahnhof – kein Wunder, dass die ganze Anlage nur doch digital zu steuern ist.
Es sind die unzähligen Details, die alte und junge Modelleisenbahnfreunde in den Bann der Anlage ziehen. Und die den Vereinsaktiven immer neue Herausforderungen bieten und ihnen den Spaß an ihrem Hobby auch nach Jahrzehnten nicht kleiner werden lässt.
Da ist zum Beispiel die elektronische Anzeige vor dem Bahnhof, die alle drei Minuten anzeigt, wann der nächste Bus kommt. Ist er da, blinkt er beim Einscheren in die Haltebucht nach rechts, schaltet für die Dauer des Stopps die Warnblinkanlage ein und blinkt natürlich nach links, wenn die Fahrt weitergeht.
Im aktuellen Benzinpreis steckt eine Herausforderung
Auch eine Tankstelle steht in der Anlage. Dass die bislang keine Preisanzeige hat, geht gar nicht. Die so zu programmieren, dass sie tatsächlich die aktuellen Preise der Dieringhauser Tankstelle anzeigt, ist die nächste Herausforderung für die Tüftler.
Unter Zeitdruck lassen sich die Modelleisenbahner nicht setzen. Jeder arbeitet wie schnell er will bei den wöchentlichen Treffs am Dienstagabend ab 18 Uhr, sagt Baumann. Und wenn nicht gewerkelt wird, dann eben nicht. Manche bringen von ihren Anlagen zuhause Züge mit, um sie fahren zu lassen, manchmal schaut man sich Bahn-TV an.
Dass es hinter den dicken Mauern des ehemaligen Rewe-Kühlkellers keinen Handy-Empfang gibt, trägt mit zur Entspannung bei, sagt Baumann: „Hier kann man wirklich runterkommen.“ Billig ist das Hobby nicht, aber spannend und entspannend zugleich.
Wer es selbst ausprobieren will, ist dienstags ab 18 Uhr bei den Modellbahnern willkommen (Vollmerhauser Straße 36a, hinter Autoteile Unger) – gerne auch mit eigenen Loks oder Zügen, „Hauptsache Gleichstrom und Spurbreite H0“, schiebt Baumann rasch noch nach.