Am Sonntag, 23. Februar, ist Bundestagswahl. Wir stellen Oberbergs Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor. Heute: Marius Roth (Volt).
Kandidatenporträt mit VideoMarius Roth aus Engelskirchen tritt für die Partei Volt an
![Ein Porträtfoto von Marius Roth.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/11/1727e0e1-65ba-423f-b27d-6b255fd31a37.jpeg?q=75&q=70&rect=423,258,3306,1860&w=2000&h=1304&fm=jpeg&s=cc7f8c4d6763f6a66ca176adc082f8ca)
Mobilität ist das Herzensthema von Marius Roth.
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Dass seine Schwerpunktthemen der Öffentliche Personennahverkehr und die Digitalisierung sind, ist kein Zufall: Mit beidem hat Marius Roth, Direktkandidat der Partei Volt, beruflich zu tun.
Roth (35) lebt in Engelskirchen, hat in Wuppertal Verkehrswirtschaftsingenieur studiert, arbeitet in Köln bei einem privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Mobilität ist sein Herzensthema, „weil Mobilität verbindet“, so Roth – gerade im ländlichen Raum. „Wir im Oberbergischen können uns ja fast glücklich schätzen, dass wir hier eine zentrale Bahnlinie haben, die einmal quer durch den Kreis führt. Trotzdem gibt es noch viel Aufholbedarf.“
Mit Blick in den Südkreis nennt Roth die Wiehltalbahn als Beispiel. Roth wörtlich: „Wiehl hat einen tollen Bahnhof und direkt davor einen Busbahnhof. Da muss man regelmäßig evaluieren, ob es nicht doch Sinn macht, da zu investieren.“ Monti, das On-Demand-Angebot der Ovag, hält er für ein gutes Beispiel für smarte Lösungen, das viel stärker ausgebaut werden müsste. „Das Angebot steht und fällt aber mit Fachkräften.“ Erst autonom fahrende Shuttles würden eine richtige Bereicherung für die Menschen sein.
Noch eine Frage treibt den Volt-Kandidaten um, ein Problem, das er kommen sieht, wenn die RB25 wie geplant in die Linie S15 umgewandelt wird. Der Nahverkehr Rheinland, so Roth, habe dafür neue S-Bahn-Fahrzeuge ausgeschrieben. mit einer Einstiegshöhe von 96 Zentimetern über der Schienenoberkante. Nur: Im gesamten Oberbergischen Kreis, aber auch auf der Sieg- und der Eifelstrecke habe jeder Haltepunkte eine Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern, und die seien vielfach erst vor wenigen Jahren auf diese Höhe angepasst worden. Kommen nun die neuen Bahnen, „dann sind unsere barrierefreien Bahnhöfe auf einmal nicht mehr barrierefrei.“
Obwohl er sich schon an viele Stellen gewandt habe, habe er noch keine Erklärung erhalten. Roth vermutet, dass die geforderte Einstiegshöhe eine politische Entscheidung ist. „Man muss als Politiker aber weiter als bis zum Ende der eigenen Amtszeit denken. Infrastruktur ist halt ein Thema, da muss man zehn, 20 oder auch 30 Jahre in die Zukunft denken, auch wenn ich dann die Früchte meiner Arbeit vielleicht nicht mehr ernten kann.“
„Man muss auch für etwas einstehen“
Digitalisierung ist sein zweites Herzensthema, insbesondere die Digitalisierung der Behörden: „Wir sind in Deutschland ziemlich gut darin, alles bis ins Kleinste zu durchdenken. Dabei gibt es so viele gute digitale Lösungen in Europa, die könnten wir zum Teil einfach übernehmen. Estland ist zum Beispiel ein toller Vorreiter.“
Wie ist Marius Roth denn eigentlich zur Politik gekommen? Konkreter Anlass waren die Demos gegen Rechts nach dem Potsdamer Treffen rechter Gruppierungen. „Ich dachte mir: Gegen Rechts zu sein ist ja durchaus sinnvoll, aber man kann nicht nur gegen etwas sein, man muss auch für etwas einstehen.“ Das sei der Moment gewesen, in dem er mit seiner Partnerin beschlossen hat, aktiv zu werden. Volt, laut Roth eine sozial-liberale Partei mit einem großen Fokus auf Klimaschutz, die sich für eine grenzoffene EU einsetzt, hatte er zuvor schon gewählt. „Modern, jung, fortschrittlich, das hat mir schon immer zugesagt.“
Der Engelskirchener ist auch ehrenamtlich aktiv: Er gehört dem Vorstand der KG Närrische Oberberger an und ist dort Vorsitzender des Arbeitsausschusses. „Der Karneval ist natürlich eine sehr traditionelle Sache, aber er bleibt nicht im Hier und Jetzt stehen, er muss sich immer wieder neu erfinden.“
Die Kandidaten im Podcast
Oberbergs Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 stellen wir in Video und Ton gemeinsam mit Radio Berg vor. Die Radio-Kollegen haben für jeden Kandidaten eine Podcast-Folge ins Internet gestellt, die hier zu finden ist.