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Postamt geöffnetDas Christkind in Engelskirchen hat schon mehr als 9000 Briefe erhalten

Lesezeit 3 Minuten
Ein Engel nimmt Wunschzettel von Kindern entgegen.

Bei der Eröffnung des Christkindpostamts in Engelskirchen waren 25 Kinder von der Johanniter-Kita aus Schnellenbach dabei.

Das Christkindteam in Engelskirchen kann zwölf Sprachen. Schon jetzt haben die vielen Helfer begonnen, die ersten Wunschzettel zu beantworten.

Respektvoll nähern sich die kleinen Besucher dem Wesen mit den goldenen Flügeln, das neben dem erleuchteten Tannenbaum auf einem Thron Platz genommen hat. Am Montag hat das Christkindpostamt im „Alten Baumwolllager“ am Engels-Platz den Betrieb aufgenommen. Nach sieben Jahren im Industriemuseum ist es in die früheren Räume zurückgekehrt. Und mit dabei waren zum Start etwa 25 Kinder von der Johanniter-Kita aus Engelskirchen-Schnellenbach.

Begleitet von den Engelchen Hannah und Leni (beide 5) nimmt die blonde Frau die Wunschzettel entgegen, die die Kinder mitgebracht haben. Von einem Leuchtturm mit einem Zoo drumherum über eine Drohne, die sich in ein Rennauto verwandeln kann, bis zu einer fliegenden Fee und einem Einhornschloss ist bei den Wünschen alles dabei. Die meisten haben ihre Listen mit Bildern verziert.

Mehrere Frauen sitzen an einem weihnachtlich geschmückten Tisch und lesen Wunschzettel.

Zu den ehrenamtlichen Helfern des Christkinds gehören in diesem Jahr (v.l.) Marion Hähner, Eva Mikat und Elaine Franke.

Als das Christkind einen besonders schönen Wunschzettel bewundert, gibt das Mädchen freimütig zu, dass ihr Bruder Jakob das Bild gemalt hat. Die fünfjährige Valentina wünscht sich ein echtes Pferd. Sie erzählt, dass sie schon öfter auf einem Pony geritten ist und hat ein Bild dazu gemalt, damit das Christkind auch weiß, wie das Pferd aussehen soll.

Am ersten Arbeitstag des Christkindpostamts sind bereits mehr als 9000 Briefe eingetroffen. Am Ende waren es zuletzt 134.500 Stück aus 48 Ländern, weiß Britta Töllner von der Deutschen Post, die das Weihnachtspostamt seit mehr als 20 Jahren betreut. Sie verspricht, dass jeder Brief bis Heiligabend beantwortet wird. Das mache das Christkind in zwölf verschiedenen Sprachen – neben Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch spricht es auch Estnisch, Polnisch, Tschechisch, Ukrainisch, Chinesisch, Japanisch und Taiwanesisch.

Da das Christkind diese Arbeit nicht allein bewältigen kann, stehen ihm 19 fleißige Helferinnen zur Seite, die jeden Wunschzettel aufmerksam lesen. Meist sind sie mit Bildern verziert und oft mit Glitzer und Sternchen beklebt. Manche enthalten sogar kleine Geschenke, Lesezeichen oder Weihnachtsschmuck.

Viele Kinder wünschen sich einfache Sachen wie Federmäppchen, Haargummis oder Ohrenwärmer, andere haben Sehnsucht nach einem Tretroller mit Licht, nach einer „Smart-Watsch“ oder besser noch nach einem Aufräum-Roboter fürs Kinderzimmer.

Birgit Müller hilft dem Christkind in Engelskirchen schon zum 33. Mal

Birgit Müller genießt die Rückkehr ins alte Baumwolllager: „Ich bin froh, dass wir wieder hier sind – hier ist es so schön heimelig.“ Sie hilft dem Christkind schon zum 33. Mal und erinnert sich an die Anfangszeit Mitte der 80er Jahre. Damals seien erstmals Briefe aufgetaucht, die „An das Christkind bei den Engeln“ adressiert waren und von Postmitarbeitern persönlich beantwortet wurden. Das Aufkommen sei aber stetig gewachsen, sodass Anfang der 90er eine kleine Engelskirchener Christkindpostfiliale auf dem Dachboden des Postgebäudes eingerichtet wurde. Später sei die über das Feuerwehrgerätehaus und das Neue Baumwolllager schließlich in das Alte Baumwolllager umgezogen.

Auf ihrem Schreibtisch stapeln sich bunte Wunschzettel, manche sind mit Ausschnitten aus Katalogen beklebt, damit das Christkind es leichter hat, die richtigen Geschenke zu bringen. Müller berichtet, dass in diesem Jahr wieder nicht nur materielle Wünsche übermittelt werden, sondern auffällig oft die Sehnsucht nach Frieden. Und nach Glück in der Familie: „Häufig schließen die Kinder nach ein paar kleine Wünschen die Bitte um Gesundheit etwa für die Großeltern an“, verrät die Helferin. „Enorm verstärkt hat sich aber auch der Wunsch, mehr Zeit mit den Eltern verbringen zu können.“


Post an das Christkind: Das ist die Adresse

Jedes Kind, das seinen Wunschzettel bis zum 20. Dezember an das Christkind schickt, erhält eine Antwort. Die Rückpost wird mit Weihnachtsmarken beklebt und trägt einen Sonderstempel.

Die Adresse lautet: An das Christkind, 51777 Engelskirchen

Man kann seine Post auch in den Weihnachtsbriefkasten vor dem „Alten Baumwolllager“ einwerfen oder beim Christkindmarkt am 15., 16. und 17. September persönlich abgeben.