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KonzertfilmEngelskirchener Musikerin Charly Klauser spielt alle Rollen selbst

Lesezeit 3 Minuten
Die Musikerin Charly Klauser sitzt mit Kopfhörern auf einem Teppich, um sie herum sind Rockmusikinstrumente drapiert.

Wie auf ihrem Album „Mehr“ kommt Charly Klauser auch in „Charly hoch 5“ ohne Mitmusiker aus.

Nach ihrem Album „Mehr“ legt Charly Hauser einen Konzertfilm nach. Im Interview berichtet die Engelskirchenerin von ungewöhnlichen Dreharbeiten.

Vor einem Jahr hat Charly Klauser ihr Solodebüt „Mehr“ veröffentlicht und danach auf zahlreichen Konzerten bekannt gemacht. Im kommenden Monat stehen wieder Auftritte als Drummerin in der Fernsehband von Carolin Kebekus an. Und zwischendurch hat die Engelskirchener Musikerin auch noch einen Konzertfilm gedreht. Darin spielt sie alle Instrumente selbst. Am Sonntag, 19 Uhr, hat „Charly hoch 5“ Premiere im Kölner Turistarama-Kino. Hier gibt noch einige Karten. Reiner Thies sprach mit der 33-jährigen Musikerin über ein Leben als Gesamtkunstwerk.

Wie war das vergangene Jahr?

Das Album war ein Einschnitt. Ich habe ja lange darauf hingearbeitet. Daraus hat sich vieles ergeben. Ich hatte Fernsehauftritte und Konzerte als Support für Flo Mega. Ich bin mit Kasalla im Rhein-Energie-Stadion aufgetreten, war mit den Ärzten auf der Bühne. Ein Höhepunkt war es, meine Songs in der Kölner Musikhochschule mit einem 64-köpfigen Cello-Orchester aufzuführen. Aber was gefehlt hat, war ein richtiges Release-Konzert für das Album. Und darum habe ich den Film gemacht.

Wie sah das Drehbuch aus?

Ich habe das Album ja ganz allein aufgenommen, kann damit aber nicht allein auftreten. Und klonen kann ich mich auch nicht. Ich habe eine tolle Liveband, wollte aber eben auch mal zeigen, wie das Album entstanden ist. Ich habe ein Studio angemietet, die Instrumente und eine Kamera aufgebaut und dann eine Woche lang die Aufnahmen gemacht. Gepennt habe ich auf einer Couch. So habe ich ein komplettes Konzert eingespielt, mit Ansagen und Gesprächen zwischen den Charlys. Ich trete sogar als Streichquartett auf. Alles läuft durch ohne Schnitt, deshalb durfte ich keinen Fehler machen oder musste von vorn anfangen. Ich musste also für jede „Charly“ im Bild die volle Show am Stück fehlerfrei spielen, xmal hintereinander, daraus ist der Film entstanden.

Ein ziemlich ehrgeiziges Vorhaben für einen Menschen allein. Typisch für Sie?

Ich wollte niemanden für so ein Marathonprojekt einspannen, ich hätte ihn oder sie auch gar nicht bezahlen können. Es war ultrakompliziert, und ich wusste bis zum Ende nicht, ob es funktioniert. Aber so ist auch das Album entstanden. Vielleicht ist es typisch für mich, dass ich so krasse Kräfte aufrufen muss.

Kommt der Film ins Fernsehen oder Kino?

Ich will erstmal die Premiere abwarten. Aber ich könnte mir schon vorstellen, damit in andere Kinos zu gehen und ihn im Internet als Streaming zu veröffentlichen.

Wird Ihr nächstes Album wieder ein Alleingang?

Diesmal öffne ich das Projekt für andere Menschen, schließlich spiele ich gern mit anderen Musikern zusammen. Mit dem Gitarristen JB Meijers, den ich aus der Band von Peter Maffay kenne, habe ich bereits an meinen Liedern gearbeitet. Und vielleicht hole ich mir auch noch jemanden für den Feinschliff meiner Texte. Das nächste Album wird jedenfalls ganz anders klingen. Im Frühjahr will ich die ersten Songs veröffentlichen. Im Oktober besuche ich meinen Vater in Kanada und will bei der Gelegenheit zwei Musikvideos aufnehmen.

In Ihnen steckt eine ganze Band. Merkt man Ihren Songs dennoch an, dass Sie von Haus aus eigentlich eine Drummerin sind?

Mag sein. Aber vielleicht hört man noch mehr, dass ich viele verschiedene Instrumente spiele. Ich gehe sehr genau mit der Instrumentierung um.

Wie Sie arbeiten, kann man sich in einem Film ansehen, der im Internet in der „Rockcraft“-Reihe von Magenta Musik veröffentlicht wurde. Die Aufnahmen sind in Ihrem Engelskirchener Studio entstanden? Wie häufig arbeiten Sie dort?

Alle neuen Songs sind hier entstanden. Ich bin viel unterwegs, dann ist es immer schön nach Hause zu kommen. Hier bin ich ungestört.