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Heckberg und MetabolonEngelskirchen will den Windkraft-Ausbau steuern

Lesezeit 3 Minuten
Bau einer Windenergieanlage. Ein mobiler Großkran hebt ein Rotorblatt zum Maschinenhaus auf den Turm.

Die Dimensionen moderner Anlagen verdeutlicht dieses Bild aus Dorsten.

Drei Firmen wollen in Engelskirchen Windkraftanlagen bauen, doch nicht überall dürfte das möglich sein.

Erst flackerten die Lichter, dann sprang die Notbeleuchtung an: Der Tagesordnungspunkt Windkraft des Planungs- und Umweltausschusses im Engelskirchener Rathaus fand unter erschwerten Bedingungen statt. Ausschussvorsitzender Peter Korff ließ die Sitzung trotz Stromausfalls am Mittwochabend weiter laufen.

Protest vor der Sitzung

Der Beginn der Sitzung war von einer Protestveranstaltung von Windkraftgegnern begleitet worden, die vor dem Rathaus demonstrierten. Das Thema Windkraft hat in Engelskirchen eine große Dynamik entwickelt: Drei Firmen haben Planungen für bis zu 15 Windkraftanlagen in Engelskirchens Wäldern vorgestellt.

Und auch, wenn die Gemeinde der Windkraft aufgeschlossen gegenüber stehe, so „lassen wir uns das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen“, betonte Bürgermeister Gero Karthaus. Kurz: Nachdem die Pläne der Unternehmen öffentlich sind, will die Gemeinde beraten, wie sie die Entwicklung steuern kann, um die Belastung der Einwohner kleinzuhalten.

Drehfunkfeuer des Flughafens Köln/Bonn

Zum ursprünglich angesetzten Vorschlag der Verwaltung, einen Windenergiebereich im Süd-Westen des Gemeindegebiets auszuweisen und ansonsten keine Flächen, wurde eine Entscheidung vertagt. Ausweisen kann die Gemeinde solche Bereiche ohnehin nicht selbst.

Vielmehr wollte Engelskirchen einen passgenauen Vorschlag an die Bezirksregierung weitergeben, die gerade am neuen Regionalplan arbeitet. Der Regionalplan legt fest, wie Flächen in einer Region genutzt werden sollen. Auch Bereiche für Windkraftanlagen werden dort eingezeichnet. Will dann jemand dort eine Windkraftanlage bauen, fallen viele Verfahrenshürden weg.

Windkraft-Flächen im Regionalplan

Rechtzeitig auf dem Tisch, hätten es die Engelskirchener Pläne schon in den Vorentwurf für diese Regionalplanung schaffen können, erklärte Planungsleiter Michael Advena im Ausschuss. Aber: Kurz vor der Sitzung hatte die Verwaltung neue Informationen zum Planungsverfahren an eben diesem Standort Süd-West rund um den Heckberg erhalten.

Auch dort gibt es einen Schutzbereich für ein Drehfunkfeuer des Flughafens Köln-Bonn, der es der Bezirksregierung gar nicht möglich mache, dort einfach einen Windenergiebereich auszuweisen. Das sei keine generelle Absage für die Süd-West-Projekte, schätzt Planungsleiter Advena ein.

Eine Positivplanung sei später möglich, wenn die Firmen konkrete Standorte angeben können, die gibt es aber noch nicht. Konkrete Standorte gibt es aber im Norden für vier Anlagen nahe Metabolon, und da hat eine Windkraft-Firma schon die Anträge beim Kreis eingereicht.

Höhenbeschränkung nahe Metabolon

Dort ist das historische Windvorranggebiet Engelskirchens, das allerdings eine Höhenbeschränkung vorsieht. Das war seinerzeit wegen der Nähe zum Kürtener Drehfunkfeuer eingerichtet worden. In den Vorschlägen der Verwaltung findet sich nun eine klare Absage zu diesem Projekt nahe Metabolon.

Der Vorschlag, sich auf einziges Gebiet für Windkraftanlagen in der Gemeinde zu konzentrieren, sei nach langer Abwägung gefallen, um die Belastungen für Anlieger möglichst gering zu halten. Die Absage an das Metabolon-Projekt sei der Tatsache geschuldet, dass der betroffene Ortsteil Bickenbach „ohnehin schon durch Metabolon und die Leppe-Deponie belastet sei“, so Wolfgang Brelöhr (SPD).