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Neuer Engelskirchener JugendbeiratDienstage für die Zukunft

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Entspannte Ernsthaftigkeit prägte die zweite Sitzung des neuen Jugendbeirats.

Engelskirchen – Es sind junge, offene und interessierte Gesichter. Die Runde ist beim zweiten Treffen mit sieben Schülern noch recht überschaubar. Aber auch wenn die Gruppe von Zwölf- bis Sechzehnjährigen im Sitzungssaal des Rathauses zunächst etwas verloren wirkt, füllt sie den Raum schnell mit Ideen.

Klimabeirat: Junge Generation kaum vertreten

Der neue Engelskirchener Jugendbeirat trifft sich an diesem Tag zum zweiten Mal. Es geht der Gemeinde darum, jungen Menschen ein Mitspracherecht zu geben. „Wir haben seit 2012 schon einen Klimabeirat“, erklärt Dr. Thomas Nonte, Klimaschutzmanager der Gemeinde. „Bei einem Durchschnittsalter von Anfang sechzig ist die junge Generation dort allerdings nicht repräsentiert.“ Das sollte sich ändern. Deshalb begleitet er nun gemeinsam mit Ronja Völkel, ebenfalls im Klimaschutzmanagement, eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule und des Aggertalgymnasiums dabei, wie sie sich mit Themen wie Mobilität, Klimaschutz und überhaupt allem, was die Gemeinde nach vorne bringt, beschäftigen.

Wer eine unruhige Klassenzimmeratmosphäre erwartet, ist positiv überrascht – es gibt kein Getuschel oder Gähnen. Auch Thomas Nonte ist beeindruckt: „Die jungen Leute sind sehr diszipliniert und respektvoll. Wenn man sich andere Sitzungen ansieht, könnten Erwachsene hier noch etwas lernen.“

Themen: Unverpackt-Läden und Kassenbon-Pflicht

Die Schüler sprechen unter anderem über Unverpackt-Läden, die Kassenbon-Pflicht und den Zustand des Waldes. Ajla Hasanbegovic (13) berichtet von ihrem Experiment, zwei Wochen lang den eigenen Müll zu sammeln, um sich vor Augen zu führen, wie viel sie tatsächlich verbraucht. Ajla sagt: „Ich möchte andere auf wichtige Themen aufmerksam machen und mein eigenes Wissen stärken – deshalb bin ich hier.“

In Gruppenarbeit beschäftigten sich die Jugendlichen anschließend konkreter mit den Themen Bildung, Müllvermeidung und der geplanten Europäischen Mobilitätswoche. Bei der Projektplanung ist allerlei zu beachten: Welche Schritte müssen zuerst unternommen werden? Wird Hilfe benötigt, und wen muss man ansprechen? Klimaschutzmanagerein Ronja Völkel betont: „Wir wollen eben nicht nur mit Ideen spielen, sondern mit echten Projekten den Raum verlassen.“

Autofahrer direkt ansprechen

Die Schüler wollen Müllsammelaktionen organisieren und dafür sorgen, dass das Thema Ressourcenverbrauch in den Schulen angesprochen wird, um Bewusstsein zu schaffen. Für die Mobilitätswoche erwägen sie, einen Stand mit Flyern aufzubauen und Autofahrer auf die Option anzusprechen, sich einen Wagen zu teilen.

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Bei aller Ernsthaftigkeit bleibt Zeit für lockeres Kennenlernen und Platz für eine entspannte Atmosphäre. Künftig will sich der Jugendbeirat jeden ersten Dienstag im Monat treffen. Die Tür steht allen offen, die sich einbringen möchten.