Engelskirchener warten aufs BreitbandBürgermeister Karthaus schimpft auf die Telekom
Engelskirchen – Wie steht’s eigentlich um den Ausbau des schnellen Internets in Engelskirchen? Gar nicht gut – und das bringt Bürgermeister Gero Karthaus auf die Palme. „Es kann nicht sein, dass sich die große Politik darüber beschwert, dass die Fördermittel nicht abgerufen werden, und hier ist eine Gemeinde, die bettelt: Wann fangt ihr endlich an – und es tut sich einfach nichts!“
Karthaus’ Ärger gilt der Deutschen Telekom, die den Breitbandausbau in Engelskirchen über die Bühne bringen soll. Nur: Es tut sich nichts. In der jüngsten Ratssitzung verschaffte sich Karthaus nun Luft: „Wir erleben einen fundamentalen Wandel des Arbeitens. Die Digitalisierung zeigt uns Möglichkeiten auf, die wir vielleicht vor einem Jahr in dieser Form nicht gekannt haben.“
Es hapert in einer Reihe von Ortschaften
Doch der Ausbau stockt. Wo es im Gemeindegebiet hapert, sei bekannt: etwa in Kaltenbach, Bellingroth, Schnellenbach, in Teilen von Bickenbach und Ründeroth. „Vor etwa anderthalb Jahren haben wir mit der Telekom einen Vertrag abgeschlossen, um sage und schreibe zehn Millionen Euro verbauen zu können, die auf einem Konto bereit liegen. Doch jetzt, nach knapp anderthalb Jahren, möchte ich auch öffentlich sagen: Es hat sich nichts getan.“
Fachbereichsleiter Krystian Szmagaj melde sich inzwischen fast im Wochenrhythmus bei der Telekom, schilderte der Bürgermeister – „aber wir kommen einfach nicht weiter“. Dabei hatte man im Rathaus gehofft, dass jetzt, Anfang 2021, die Hälfte des Geldes bereits verbaut wäre.
Die Telekom habe laut Vertrag bis Ende nächsten Jahres Zeit, den Glasfaserausbau in Engelskirchen abzuschließen. „Wir sehen das zurzeit nicht mehr, deshalb haben wir der Telekom ein Verzugsschreiben zukommen lassen.“ Bisher sei aber nur die Antwort gekommen, man habe alles im Griff.
Karthaus: „Telekom führt die Gemeinde anscheinend an der Nase herum“
Solche Versprechen würden aber den Menschen nicht helfen, die auf das schnelle Netz warten. Karthaus wörtlich: „Ich bin unglaublich gefrustet und unglaublich sauer auf die Deutsche Telekom, die anscheinend die Gemeinde Engelskirchen, letztendlich aber auch den Steuerzahler und den Fördergeber an der Nase herum führt.“
Die Verantwortlichen bei der Telekom hätten ihm vor zwei Wochen „hoch und heilig“ versprochen, bis zur Ratssitzung zumindest mitzuteilen, wo sie denn mit den Arbeiten in Engelskirchen beginnen wollen – „selbst das ist nicht geschehen“.