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Volle Punktzahl bei „Jugend musiziert“Engelskirchenerin überzeugt an der Violine

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25 von 25 möglichen Punkten vergab die Jury beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ an die Schnellenbacherin Amelie Westerkamp.

Engelskirchen-Schnellenbach – Amelie Westerkamp hat beim 59. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ die Traumnote erreicht: 25 von 25 Punkten haben ihr die Juroren in Oldenburg für ihr Violinenspiel zuerkannt. Für Cornelius Frowein, Vorsitzender des Regionalausschusses, ist das „nicht selbstverständlich“– obwohl er eine gute Bewertung erwartet hatte. Er weiß, dass Amelie für ihr Alter ein „sehr stabiles Leistungsniveau“ hat. Sie ist 15 Jahre alt und besucht die Oberstufe des Aggertal-Gymnasiums in Engelskirchen.

Was Frowein mit professioneller Untertreibung beschreibt, ist für die junge Musikerin ein Glücksmoment. Im Telefoninterview, an dem auch ihre Mutter Andrea teilnimmt, sprudelt die Begeisterung nur so aus ihr heraus: Musik ist ihr Leben. Im Moment heißt das: Sie studiert am Pre-College Cologne bei Prof. Ingeborg Scherer im Hauptfach Geige – „Ich hatte mir das sooo gewünscht!“ Denn sie will alles wissen, von der Harmonielehre bis zur Biographienkunde. Dann kann sie die Stücke, die sie so liebt, „noch besser durchdringen.“ Dafür fährt sie mit dem Zug nach Köln, freitags und samstags.

Nach und neben der Schulwoche. „Ich lerne schnell“, sagt sie, liebt Sprachen, Bio und Mathe. „Die Schule unterstützt uns ganz toll!“, sagt Mutter Andrea, „sonst ginge das gar nicht.“ Dann ist da noch das Klavierfestival in Lindlar, bei dem sie wieder als Pianistin gefragt ist. Probenstress kennt sie nicht – sie freut sich einfach, dort ihre Freunde und Bekannten wiederzusehen.

Amelie Westerkamp: Mitglied im Bundesjugendorchester

Seit neuestem ist sie beim Bundesjugendorchester: Dort hat sie die Aufnahmeprüfung bestanden und startet im Sommer die Mitarbeit. Für das Kinderorchester NRW, wo sie Konzertmeisterin war, ist sie zu alt geworden. Was sie noch mehr liebt: Konzerte spielen. Sie wolle etwas von dem Glück, das sie in der Musik findet, weitergeben. Ist überzeugt, dass Musik verbindet – und Frieden fördern kann. Konzertanfragen flattern ins Haus. Am liebsten würde sie zu allem ja sagen! „Aber ich versuche gerade, das Neinsagen zu lernen.“ Ihre Mutter passt auf, das es nicht zu viel wird.

Partituren liest sie, wie andere ein Buch lesen. Stößt sie auf etwas Interessantes, probiert sie es mental, fragt ihre Professorin, mit der sie dann das Stück erarbeitet. Bis sie versteht, was die Musik erzählen will. „Das will ich dann weitergeben.“

„Vielleicht kommt einmal jemand zu mir und gibt mir eine Stradivari!“

Vor wenigen Jahren hieß ihr Vorbild Hilary Hahn. Heute sagt sie: „Man muss sehen, dass man sich selbst findet.“ Aber so leben wie Hilary, mit Auftritten in aller Welt? „Jaa!“ Genau das wäre es.

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„Vielleicht kommt einmal jemand zu mir und gibt mir eine Stradivari!“ Bisher spielt sie auf der Geige ihres Urgroßvaters, eines musikalischen Drehers. Die hing jahrelang als Deko an der Wand. „Aber ich habe ihr gezeigt, wie sie wieder klingen kann.“ Wie lange sie übt? „Danach frage ich nie. So wenig wie ein Büchernarr sich fragt, wie viele Stunden er pro Woche liest.“