Polizist in Frielingsdorf beleidigtPaketbote begleicht Geldstrafe im Gerichtssaal
Frielingsdorf – Kurzen Prozess machte Strafrichter Stephan Krieger jetzt mit einem 41-jährigen Zusteller aus Bergisch Gladbach. Der Mann hatte sein Fahrzeug im vergangenen August in einer scharfen Kurve auf der Frielingsdorfer Straße geparkt und sich dann, wie er sagte, in der Nachbarschaft „verquatscht“.
Anwohner riefen die Polizei, weil sie den Wagen für eine Unfallgefahr hielten. Die beiden Beamten fanden das Fahrzeug unverschlossen vor und öffneten die Türen, um nach Hinweisen auf den Fahrer zu suchen. Das wiederum passte dem Bergisch Gladbacher, der in genau diesem Moment zurückkehrte, überhaupt nicht. Nach einem Wortwechsel beleidigte er einen Polizisten derbe.
Bergisch Gladbacher diskutiert mit Gericht
„Die wühlten in meinem Auto, das war nicht richtig“, regte sich der Mann in der Hauptverhandlung auf. Um ihn ausfindig zu machen, hätten die Beamten schließlich eine Halter-Abfrage starten können. „Sie hätten auch den Abschleppwagen rufen können, das wäre deutlich teurer geworden“, erwiderte Krieger.
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Der Bergisch Gladbacher gab nicht auf. Er habe den Polizisten beleidigt, allerdings gar nicht den, der ihn wegen Beleidigung angezeigt habe, sondern dessen Kollegen. Schon die Staatsanwaltschaft, die im Vorfeld die Verfahrenseinstellung gegen Zahlung von 300 Euro anbot, hatte der Mann mit Anrufen bombardiert, um wortreich zu erklären, dass ihm Unrecht geschehe.
„Diese Diskussion ist hier zu Ende“, machte der Richter im Gerichtssaal deutlich und dann ging alles ganz schnell. Der Zusteller legte 300 Euro für die Landeskasse auf den Richtertisch, erhielt eine Quittung und verschwand. (sfl)