Geflüchtete UkrainerErstmal keine Unterbringung in Strombacher Hauptschule
Gummersbach – Die Räume der ehemaligen Hauptschule in Strombach sollen, Stand jetzt, nicht für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine genutzt werden. Das hat Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein am Mittwochabend im Gummersbacher Stadtrat gesagt und damit auf eine Nachfrage von Andreas Dissmann (Grüne) reagiert.
Schimmel und Feuchtigkeit: Zustand des Gebäudes hat sich verschlechtert
Der Zustand der Schule habe sich seit der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015/16 deutlich verschlechtert, sagte Helmenstein und verwies in diesem Zusammenhang auf Probleme mit Schimmel und Feuchtigkeit. Außerdem funktioniere die Heizung nicht mehr richtig. Die Stadt Gummersbach könne eine solche größere Einrichtung auch nicht selbst betreiben. Dafür bedürfe es der Unterstützung durch eine der karitativen Einrichtungen. Am Ende wollte der Gummersbacher Bürgermeister aber auch nicht völlig ausschließen, dass diese Sichtweise in einigen Wochen schon eine ganz andere sein könne und die Belegung der Schule noch einmal überdacht werde.
Mindestens 437 Ukrainer in der Stadt
Für den Augenblick baut Gummersbach aber wie berichtet auf die dezentrale Unterbringung von Kriegsvertriebenen aus der Ukraine. Aktuell haben 437 ihren Wohnsitz in Gummersbach angemeldet. Die Verwaltung geht aber davon aus, dass die Zahl tatsächlich höherliegen dürfte. Die Menschen kämen erst einmal bei Freunden und Familie unter. Welcher Zustrom von Menschen noch zu erwarten ist und wie die Verteilung auf die Kommunen aussehe, sei derzeit „völlig unklar“, wie Helmenstein sagte.
Obwohl es zurzeit noch 50 freie, dezentrale Plätze gibt, ist die Stadt damit beschäftigt, weiteren Wohnraum anzumieten. 20 Wohnungen seien angeboten worden, wie der Erste Beigeordnete Raoul Halding-Hoppenheit sagte. Die Stadt will für den Tag X gewappnet sein. Die Unterbringung der Menschen aus der Ukraine sei die drängendste Frage. Kurz- bis mittelfristig gehe es aber auch um das Thema Schulpflicht, die mit der Erteilung eines sogenannten „Aufenthaltstitels“ beginne. „Wir unterstützen unsere 13 städtischen Schulen, aber weitere Räume können wir nicht bauen“, sagte Halding-Hoppenheit. Er habe keinen Zweifel daran, dass Gummersbach die Beschulung der Kinder sicherstellen kann.
Unverändert große Hilfsbereitschaft bei den Gummersbachern
Unverändert groß ist die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Die Stadt erreichten immer wieder Angebote von Geld- und Sachspenden. Beides nehme die Stadt nicht an und verweise auf andere Adressaten. „Sachspenden können wir allein schon aus Kapazitätsgründen nicht annehmen“, erläuterte der Kämmerer. Sach- und Geldspenden seien beispielsweise bei den Schulen gut positioniert.
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Was die Erstausstattung der Schüler angehe, seien Ranzen und Mäppchen willkommen, neu oder gut erhalten.
Der Bürgermeister berichtete schließlich, dass er von anderen Kommunen auf Amtshilfe angesprochen worden sei, diese aber nicht leisten könne. „Wir müssen das hier erst einmal stemmen“, so Frank Helmenstein.