Give-BoxIn Derschlag herrscht ein reges Geben und Nehmen
Derschlag – In Derschlag heißt die Give-Box nur noch „unser Büdchen“. Seit der Eröffnung Ende September 2019 hat sich das kleine Häuschen am Alleenradweg, unmittelbar vor der Eckenhagener Straße, zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Schöne Begegnungen, ein kleiner Plausch oder eine Pause bei der Radtour verbinden sich dort mit dem Austausch netter Kleinigkeiten, von Kleidung, Büchern oder Schuhen. Das Prinzip der Give-Box entspricht dem der Offenen Bücherschränke: Nimm etwas, gib etwas und behandele die Give-Box pfleglich.
Ganze Gruppe von Akteurinnen und Akteuren
Angefangen hat alles mit einer Idee innerhalb der Stadtteilkonferenz, die sich an der Umsetzung des Projektes dann auch beteiligte. Inzwischen lebt das Projekt von einer ganzen Gruppe von Akteurinnen und Akteuren. Hannah Bohle, Brigitte Haeger und Gabriele Engelbertz sind als Mitglieder der Stadtteilkonferenz dabei.
Beate Reichau-Leschnick von der Stadt hat als Vorsitzende der Stadtteilkonferenz stets ein offenes Ohr für die Ehrenamtlerinnen und auch Friedrich-Wilhelm Wippermann vom Gummersbacher Bauhof und der CDU-Stadtverordnete Volker Kranenberg stehen sofort parat, wenn bei der Give-Box irgendetwas hakt. Das war der Fall, als die ursprüngliche Hütte aus Blech im Frühjahr 2021 ihren Geist aufgab, weil Vandalen Schäden verursacht hatten, die Tür nicht mehr schloss, Wasser eindrang und nachts große Teile des Inhalts des Häuschens gestohlen wurde.
Ein Telefonat brachte die Lösung
Beate Reichau-Leschnick blickt zurück: „Hannah Bohle berichtete mir, wie gut die Give-Box frequentiert wird und dass es ungemein schade um das Projekt wäre.“ Ein Telefonat mit Volker Kranenberg brachte die Lösung. An gleicher Stelle wurde eine kleine Holzhütte aufgestellt, die nun zwischen 20 Uhr abends und 8 Uhr morgens abgeschlossen wird.
Außerdem gibt es Schilder, die klarstellen, was das Prinzip Give-Box ausmacht: keinen Müll ablegen, Bücher bitte nur in kleinen Mengen spenden, keine gebrauchte oder verschmutzte Kleidung auf die Kleiderstange hängen, Mitnehmen ist ebenso okay, wie geben.
Fast stündlich verändert sich das Angebot
Und so überwiegt nun wieder die Freude über das Projekt. Denn die Give-Box verändert ihr Angebot fast stündlich. Sie fördert durch das Tauschen von Guterhaltenem den Nachhaltigkeitsgedanken und ermöglicht es bedürftigen Menschen in der Anonymität zu bleiben.
Hannah Bohle erläutert: „Manchmal ist es einfach unangenehm zuzugeben, dass es der Familie wirtschaftlich schlecht geht. Hier kann man unerkannt nach Dingen schauen, die man braucht.“ Und Brigitte Haeger ergänzt, dass vor allem Kinderkleidung und Spielzeug gefragt sind: „Räume ich diese Dinge in die Box, kann ich davon ausgehen, dass sie innerhalb weniger Stunden von jungen Müttern wieder mitgenommen werden. Der Bedarf ist riesig und die Kinder freuen sich immer sehr.“
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Schön finden die Frauen, die sich täglich um das Häuschen kümmern, dass sie Unterstützung von einem türkischen Herrn erhalten haben. So berichtet Hannah Bohle: „Er kommt jeden Tag, um hier um das Haus herum zu fegen.“ An der Give-Box sei immer etwas los, ist das Team sich einig.