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Remix lief schon im Radio15-jähriger Oberberger träumt von Karriere im Musik-Business

Lesezeit 3 Minuten

Ein Talent ist der 15-jährige Musiker Lunéo (r.). Davon ist auch der Gummersbacher Oliver Fennel fest überzeugt.

Gummersbach – Wenn ein Laie dem 15-jährigen Musiker Lunéo aus Gummersbach bei seiner Arbeit am Computer über die Schulter schaut, dann sieht er nur viele bunte Spuren, die sich aneinander oder untereinander reihen. Lunéo sieht viel mehr. Der Gummersbacher Schüler hat einen Remix zum Song „Here You Are, Again“ der englischen Sängerin Emilia Tarrant produziert – und das mit Erfolg. Denn sein Remix lief kürzlich sogar im Programm eines Radiosenders der englischen BBC.

Für den Schüler ist das eine riesige Wertschätzung für seine Arbeit. „Ich bin sehr glücklich darüber, wie gut mein Remix angekommen ist“, berichtete der 15-Jährige. Und auch Sängerin Emilia Tarrant scheint ganz aus dem Häuschen über die Version ihres Songs zu sein. Auf ihrem Instagramkanal zeigt sich die 19-Jährige in ihrem Auto, während das Stück im Hintergrund läuft. „Listen to this Remix by Lunéo! It sounds sick“, äußert sie sich vor der Handykamera und singt laut mit.

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass der Gummersbacher Schüler einen Remix für die Sängerin aus England produzierte? „Das war eigentlich ein Zufall“, berichtet Oliver Fennel. Der Gummersbacher unterstützt Lunéo mit seinem Musiklabel „Major Promo Music“ und hat den Remix promotet. 25 Jahre arbeitete Fennel in der Musikbranche im Bereich der Radiopromotion, bevor er sich vor drei Jahren mit seinem Label selbstständig machte. In dieser Zeit knüpfte er viele Kontakte.

Ohne Auftrag an die Arbeit gemacht

So kam auch der Kontakt zum Management der Sängerin Emilia Tarrant zustande, das einen Remix für einen Lied in Auftrag geben wollte. „Das war allerdings ein ganz anderer Song“, berichtet Fennel. Die Zusammenarbeit zerschlug sich wieder. Lunéo machte sich daraufhin eigenständig an die Arbeit mit Tarrants Song „Here You Are, Again“, der ihn von Anfang an viel mehr begeistert hatte. „Ich arbeite am liebsten mit Songs, die mich inspirieren. Das sind häufig Songs, die sehr harmonisch oder emotional sind“, berichtet der 15-Jährige. Und genau das ist der Song von Emilia Tarrant. Obwohl der Remix gar nicht beauftragt war, begann Lunéo im August vergangenen Jahres an dem Remix zu basteln. Unterstützt und beraten wurde Lunéo in dieser Zeit von Oliver Fennel, der praktischerweise Tür an Tür mit dem Schüler wohnt und sein Talent längst entdeckt hatte. „Bei mir landen einige Gummersbacher Künstler, Lunéo habe ich privat kennengelernt. Ich habe schnell erkannt, wie viel Talent er hat“, berichtet Fennel. „Ich bin schwer zu beeindrucken. Aber als er mir den fertigen Remix zugeschickt hat, war ich platt. So ein Niveau hatte ich nicht erwartet.“ Fennel schickte den Song dem Management von Emilia Tarrant. Die Sängerin war sofort begeistert, sodass der Remix veröffentlicht werden konnte.

„Ich habe früh angefangen, Musik zu machen“, erzählt Lunéo. Auf das Cajón folgte das Schlagzeug. Nebenbei lernte er Klavier und nahm Gesangsunterricht. Auch ein wenig Gitarre spielt er. „Für die Arbeit an einem Remix ist es hilfreich, wenn man selbst Instrumente spielt. Man hat Erfahrung mit Klängen“, erklärt er. Den Rest holt er sich aus digitalen Soundbibliotheken. Und wenn doch mal ein Klang fehlt, wird das Geräusch selbst erzeugt und aufgenommen. Allein 70 Soundspuren hat Lunéo für den Remix des Songs „Her You Are, Again“, in einer Schnittsoftware übereinandergelegt.

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Sein Ziel ist es, im Musikbusiness Fuß zu fassen und damit Geld zu verdienen. Da der aktuelle Remix keine Auftragsarbeit war, verdient der 15-Jährige damit erstmal nichts. „Aber er hat sein Portfolio erweitert und seinen Namen ins Spiel gebracht. Das gibt einem ganz andere Möglichkeiten“, weiß Fennel. Er will den jungen Musiker auch weiterhin begleiten.

Eine Auswahl seiner bisherigen Musikproduktionen gibt es auf dem Spotify-Kanal von Lunéo. Dort ist auch der Remix zu Emilia Tarrants „Here You Are, Again“ zu hören.