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Kölner PlanungAn diesen 51 Orten in Oberberg könnten demnächst Windräder gebaut werden

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen sind mehrere Windräder bei Sonnenaufgang.

Durch den Regionalplan sollen demnächst rund um Köln 16.000 Hektar für die Windkraft bereitstehen.

Bezirksregierung Köln hat den Plan für die Windkraftstandorte im Rheinland veröffentlicht. Oberberger können bis 13. Februar Stellung nehmen.

Bis spätestens 2027 muss Nordrhein-Westfalen 1,1 Prozent seiner Landesfläche für die Windkraft zur Verfügung stellen. Auf den Regierungsbezirk Köln heruntergebrochen bedeutet das ein Areal von rund 16.000 Hektar. Wie diese Fläche nun auf Köln und sein Umland verteilt wird, also wo genau demnächst Windräder in den Himmel schießen sollen, steht im sogenannten „Teilplan Erneuerbare Energien zum Regionalplan Köln“ (TPEE).

Oberberger können noch bis zum 13. Februar zum Plan Stellung nehmen

Vor Weihnachten hat der Regionalrat das Papier offiziell aufgestellt, nun liegt es aus. Noch bis Donnerstag, 13. Februar, hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, zu dem Konzept Stellung zu nehmen – darauf weist der Oberbergische Kreis hin. Kreisweit weist der TPEE insgesamt 51 Windenergiebereiche aus, hinzu kommt ein kreisübergreifendes zwischen Waldbröl und Windeck.

Gummersbach ist Spitzenreiter bei der Zahl der Flächen

Oberbergs Spitzenreiter in Sachen Windkraft wird nach dem Konzept des Regionalrates Gummersbach mit elf Arealen im Stadtgebiet, darunter mehrere Flächen zwischen Strombach und Lützinghausen sowie östlich der Aggertalsperre, und ein interkommunaler Windpark mit Marienheide nahe dem Unnenberg. Hinter der Kreisstadt folgen Reichshof mit neun potenziellen Bereichen für Windräder (quer über das Gemeindegebiet verteilt, vor allem aber an der östlichen Grenze zu Wenden) und Morsbach mit acht ausgewiesenen Flächen, die größte zwischen Wendershagen und Erdingen.

In Oberberg sollen beschleunigte Verfahren gelten

Für Nümbrecht und Bergneustadt sind jeweils vier, für Wiehl drei und für Engelskirchen, Waldbröl und Marienheide jeweils zwei Vorrangzonen vorgesehen. Der Kreis macht darauf aufmerksam, dass alle oberbergischen Bereiche durch den TPEE zugleich auch als Beschleunigungsgebiete ausgewiesen werden. Heißt: Beantragt ein Investor den Bau eines Windrades in einem ausgewiesenen Gebiet, dürfte er zügig auch die Genehmigung dazu bekommen.

Auffällig: Für Lindlar bleibt die Karte weiß, Gleiches gilt für das gesamte Rheinisch-Bergische. Und auch für Wipperfürth, Oberbergs flächenmäßig größte Kommune, sind lediglich drei kleine Areale im Osten rund um Ohl vorgesehen. Grund hierfür ist das Funkfeuer in Kürten, das Flugzeuge als Hilfe bei der Navigation vom oder zum Flughafen in der Wahner Heide nutzen und das eine Sperrzone für Windräder schafft.

Das bedeute aber nicht, dass in Lindlar gar keine Windräder möglich seien, erklärt Bürgermeister Georg Ludwig. Ihr Standort müsse dann vielmehr im Einzelfall geprüft werden.

In Engelskirchen stehen die Zeichen auf Klage

Eine solche Prüfung gab es zuletzt in Engelskirchen, wo der Kreis Anfang des Monats vier Windräder nahe Metabolon genehmigte. Das Rathaus hat inzwischen reagiert: In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses kommende Woche Donnerstag will die Verwaltung von der Politik grünes Licht für eine Klage gegen die Entscheidung des Kreises einfordern.


Den Teilplan und die Möglichkeit zur Stellungnahme gibt es auf der Homepage der Bezirksregierung Köln.